Trockene Augen stellen keineswegs nur eine Befindlichkeitsstörung dar. Es können Schäden am Auge auftreten, die Sie durch geeignete Maßnahmen vermeiden können.

trockene Augen
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So gut wie jeder kennt das Gefühl trockener Augen. Sie treten zum Beispiel auf, wenn wir zu lange auf den Bildschirm starren – sei es der Computer, der Fernseher oder das Handy. Aber auch trockene Heizungsluft oder Wind kann unsere Augen reizen.

Auch wenn trockene Augen oft nur als belanglose Befindlichkeitsstörung abgetan werden, sollten Sie die Symptomatik nicht auf die leichte Schulter nehmen. Unbehandelt können trockene Augen im schlimmsten Fall zur Erblindung führen.

Aufgaben und Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit

Die Tränenflüssigkeit ist für die Augengesundheit von großer Bedeutung. So hält sie die Hornhaut und die Bindehaut feucht und versorgt sie mit Sauerstoff. Darüber hinaus gleicht sie kleine Unebenheiten auf der Hornhaut aus. Die enthaltenen Enzyme und Antikörper wehren Schmutzpartikel, Bakterien und Viren ab. Zudem schwemmt Sie Fremdkörper aus dem Auge aus.

Diese Aufgaben kann die Tränenflüssigkeit aber nur erfüllen, wenn sie zum einen ausreichen und zum anderen im korrekten Verhältnis der Bestandteile produziert wird. Sie besteht nämlich aus drei Komponenten:



  • Schleimhautschicht direkt auf der Augenoberfläche – gleicht kleinere Unebenheiten auf Hornhaut und Bindehaut aus
  • wässrige Schicht – enthält Eiweiße und Enzyme
  • Lipidschicht – verhindert, dass die Tränenflüssigkeit über die Lidkante austritt oder verdunstet

Folgen trockener Augen

Fehlt die schützende Tränenflüssigkeit, sind die Augen anfälliger für Infektionen. Zudem besteht die Gefahr, dass sich durch den fehlenden Schutzfilm Verletzungen auf der Hornhautoberfläche bilden. Daraus können Vernarbungen resultieren, die die Sicht trüben und im Extremfall das Augenlicht kosten können.

Ursachen für trockenen Augen

In Deutschland sucht laut des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands e.V. etwa jeder fünfte Patient einen Augenarzt aufgrund trockener Augen auf. Die Ursachen lassen sich grob in folgende Bereiche gliedern:

  • Umwelteinflüsse
  • Allergien
  • Hormone
  • Kontaktlinsen
  • Erkrankungen

Übrigens:
Mit zunehmenden Alter nimmt die Tränenproduktion immer weiter ab. Zudem verändert sich die Zusammensetzung des Tränenfilms. Dadurch leiden besonders ältere Menschen an trockenen Augen. Der Schweregrad trockener Augen kann sich mit steigendem Alter zudem immer mehr verstärken. Das liegt zum Beispiel daran, dass ältere Menschen oft an Krankheiten leiden, die trockene Augen zusätzlich begünstigen.

Umwelteinflüsse

Trockene Augen - Zugluft
Fahrtwind lässt Tränenfilm verdunsten – © flairimages / stock.adobe.com

Umwelteinflüsse, die die Augen reizen, reichen von Heizungsluft über Zugluft bis hin zum Starren auf einen Bildschirm.

Besonders tückisch ist die Luft in stark beheizten Räumen. Durch die trockene Luft verdunstet der Tränenfilm im Auge schneller als üblich und kann das Auge folglich nicht mehr feucht halten. Gleiches gilt für Zugluft, wie sie etwa durch Wind, Klimaanlagen oder durch das Gebläse im Auto entsteht.

Besonders heimtückisch ist das Starren auf einen Bildschirm über längere Zeit. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich dabei um einen PC, einen Fernseher oder ein Handy handelt. Wer lange konzentriert auf einen Bildschirm blickt, blinzelt unbewusst weniger. Dadurch kann das Auge nicht mehr mit ausreichend viel Tränenflüssigkeit versorgt werden.

💡 Tipp: Wenn Sie bei schlechten Lichtverhältnissen lesen, strengen Sie Ihre Augen sehr an und blinzeln weniger.

Allergien

Wer unter Allergien leidet, der hat meist auch mit trockenen Augen zu kämpfen. Grund dafür ist, dass vermehrt Tränenflüssigkeit produziert wird, um die Pollen aus dem Auge zu spülen. Da die verschiedenen Bestandteile des Tränenfilms unterschiedlich schnell produziert werden, kommt es zu einem Missverhältnis in der Zusammensetzung. Die schützende Lipidschicht fehlt dadurch großteils. Als Folge verdunstet die Tränenflüssigkeit schneller und das Auge wird trocken.



Hormone

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Pille kann Östrogenspiegel senken – © Brigitte Meckle / stock.adobe.com

Frauen sind öfter von Trockenen Augen betroffen. Grund dafür sind die weiblichen Geschlechtshormone – die Östrogene. Im Laufe des Lebens unterliegt der Östrogenspiegel diversen Schwankungen. Kommt es zu einem Östrogenmangel, wie er etwa in den Wechseljahren auftritt, kann es zu einem rapiden Flüssigkeitsdefizit und in Folge davon zu trockenen Augen kommen.

Kontaktlinsen

Viele Kontaktlinsenträger leiden an trockenen Augen. Dabei ist dieses Phänomen öfter bei weichen als bei harten Kontaktlinsen zu sehen.

Im besten Fall schwimmen die Kontaktlinsen auf dem Tränenfilm, ohne die Sauerstoffzufuhr oder die Nährstoffversorgung zu behindern. Oft entziehen Kontaktlinsen dem Auge aber die Tränenflüssigkeit und verursachen damit trockene Augen.

💡 Tipp: Wer auf Kontaktlinsen nicht verzichten möchte, der sollte auf sauerstoffdurchlässige und feuchtigkeitsspendende Kontaktlinsen zurückgreifen. Ich selbst bekomme auch sehr schnellt trockene Augen. Seit ich auf die AIR OPTIX AQUA von Alcon umgestiegen bin, habe ich keine Probleme mehr mit brennenden Augen.

Erkrankungen

Neben einer Bindehaut Entzündung gibt es noch einige andere Erkrankungen, die trockene Augen verursachen können:

Trockene Augen behandeln

Trockene Augen lassen sich einfach und recht effizient behandeln. Sie sollten aber einen Arzt konsultieren, um eine genaue Diagnose zu erhalten. Schließlich können auch andere Erkrankungen der Augen solche Symptome zeigen – zum Beispiel die Bindehautentzündung.

Steht die Diagnose „Trockene Augen“ fest, haben Sie einige Möglichkeiten, um Ihren Augen Linderung zu verschaffen. Als erstes sollten Sie aber versuchen, die Ursache für das Problem zu beheben. So können Sie zum Beispiel Kontaktlinsen gegen eine Brille tauschen. Bei längerem konzentrierten Blick auf einen Bildschirm oder in ein Buch sollten bewusst blinzeln oder den Blick zwischendurch in die Ferne schweifen lassen.

In der Apotheke finden Sie verschiedene Möglichkeiten, Ihre Augen wieder zu befeuchten:

  • Augentropfen
  • Augensalbe
  • Augenspray

Augentropfen

trockene Augen
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Die einfachste und schnellste Lösung bei einem fehlenden Tränenfilm stellen Augentropfen dar, die Sie ganz einfach in den Bindehautsack einträufeln. Diese benetzen das Auge und schützen es vor äußeren Einflüssen. Besonders gut eignen sich Augentropfen mit Hyaloronsäure. Denn diese spendet dem Auge besonders lange Feuchtigkeit. So ist das Auge bestens versorgt, bis sich der natürliche Schutzfilm wieder aufgebaut hat.

Manchmal stoßen diese dünnflüssigen Augentropfen aber an ihre Grenzen. Dann können Augengele, die ins Auge getropft werden, Linderung verschaffen. Sie spenden für einen noch längeren Zeitraum Feuchtigkeit und damit auch länger Schutz.

Bei der Anwendung solcher Produkte sollten Sie beachten, dass sich diese etwas schlechter im Auge verteilen. Daher müssen Sie nach der Anwendung einige Male ordentlich blinzeln und für ein paar Minuten in die Ferne schauen.

Augensalbe

Augensalben werden ebenfalls in den Bindehautsack gegeben. Sie bieten eine hervorragende Möglichkeit, trockene Augen zu befeuchten und sie vor äußeren Einflüssen zu schützen. Jedoch trüben sie für geraume Zeit die Sicht, sodass sie eher morgens vor der Arbeit oder besser noch abends nach der Arbeit angewendet werden sollten.

Augenspray

Anders als Augentropfen und Augensalben werden Augenspray nicht im Auge angewendet. Sie entfalten ihre Wirkung von außen auf dem geschlossenen Auge. Von dort aus befeuchten Sie zum einen die Lider und zum anderen gelangt die Feuchtigkeit auch ins Auge und entfaltet dort ihre Wirkung.

💡 Tipp: Da ich den ganzen Tag am PC arbeite, habe ich oft mit trockenen Augen zu kämpfen. Mir hilft das Optrex ActiSpray sehr gut. Bereits kurz nach der Anwendung sind die Beschwerden komplett verschwunden und ich kann beschwerdefrei weiter arbeiten.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

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