Informieren Sie sich hier über Angststörungen im Alter, wie Sie diese bei sich oder Angehörigen erkennen und welche Möglichkeiten es für ein angstfreies Leben gibt.

Angststörungen im Alter
Angststörungen im Alter werden oft nicht erkannt | © luciano / stock.adobe.com

Dass wir im Leben ab und an einmal Angst haben, ist normal. Jeder kennt Situationen, vor denen wir uns fürchten. Sei es die Angst ins Flugzeug zu steigen, oder die Angst vorm Zahnarzt. Hat man beides erst einmal überwunden, stellt man häufig fest, dass es gar nicht so schlimm war.

Anders sieht es aus, wenn Angststörungen das Leben begleiten. Diese können sowohl junge als auch alte Menschen treffen. Im Alter können Angststörungen jedoch besondere Herausforderungen darstellen, da sie oft von anderen gesundheitlichen Problemen begleitet werden und das Risiko sozialer Isolation erhöhen. Wenn Sie sich jetzt angesprochen fühlen, oder einen Angehörigen haben, der unter Angststörungen leidet, dann lesen Sie diesen Ratgeber.

Arten von Angststörungen

Angst ist nicht gleich Angst. Unterschieden wird zwischen Angst vor bestimmten Dingen oder Situationen, wie eingangs schon erwähnt. Die zweite Art der Angst ist die, bei denen Menschen vor ungefährlichen Dingen und Situationen in Angst geraten.



➔ Panikstörung: Wenn Panikattacken das Leben beeinträchtigen

Eine Angststörung, die besonders belastend sein kann, ist die Panikstörung.

Bei einer Panikstörung kommt es immer wieder zu schweren Angstanfällen, die keine erkennbare Ursache haben. Diese Attacken können wenige Minuten bis hin zu einigen Stunden dauern und verursachen heftige körperliche Reaktionen wie Herzrasen, Schweißausbrüche, Atemnot oder Benommenheit. Die Häufigkeit der Attacken variiert von Fall zu Fall sehr stark und reicht von mehrmals täglich bis monatlich.

➔ Generalisierte Angststörung: Wenn aus Sorge Ängste werden

Eine generalisierte Angststörung (GAS) ist eine Art von Angststörung, bei der eine Person anhaltend und unbegründet übermäßige Sorgen und Ängste hat. Diese Ängste können sich auf verschiedene Bereiche des Lebens beziehen. Menschen mit einer generalisierten Angststörung machen sich häufig Sorgen um ihre Gesundheit, die Gesundheit ihrer Familie, den eigenen Finanzen oder auch der Arbeit. In den meisten Fällen ist es aber die Angst, dass etwas Schlimmes passieren könnte, auch wenn es keine Anzeichen dafür gibt.

Die Ängste und Sorgen, die mit einer generalisierten Angststörung verbunden sind, sind oft unverhältnismäßig zur tatsächlichen Bedrohung und beeinträchtigen die alltäglichen Aktivitäten. Dies kann dazu führen, dass Betroffene Schwierigkeiten haben, ihre Arbeit oder Beziehungen aufrechtzuerhalten. Es können auch körperliche Symptome wie Herzklopfen, Zittern, Schwitzen oder Übelkeit auftreten. Eine GAS kann behandelt werden, indem man Psychotherapie, Medikamente oder eine Kombination aus beidem anwendet.

Ursachen für Angststörungen im Alter

Die Ursachen für Angststörungen im Alter können sowohl komplex sein, als auch biologische und psychologische Faktoren umfassen.

  • Tod des Ehepartners oder eines anderen nahestehenden Menschen
  • genetische Faktoren
  • krankhafte Veränderungen im Gehirn
  • traumatische Erlebnisse
  • seelische Belastungen
  • belastende Lebensumstände
  • körperliche Erkrankungen
  • Veränderungen im Hormonhaushalt
  • Alkoholmissbrauch

Folgen von Angststörungen im Alter

Angststörungen im Alter
Angststörungen führen häufig zur Isolation | © Solarisys / stock.adobe.com

Angststörungen wirken sich auf die Lebensqualität aus und beeinträchtigen diese massiv. Daraus können sich weitere Folgen ergeben:



  • Abnahme der täglichen Aktivitäten
  • Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen
  • Konzentrationsschwierigkeiten oder Verwirrtheit
  • Einsamkeit und Isolation

In welchem Zusammenhang stehen Depressionen und Angststörungen?

Depressionen und Angststörungen stehen oft in Zusammenhang, da sie sowohl ähnliche Symptome aufweisen als auch ähnliche Risikofaktoren haben. Viele Menschen, die an einer Depression leiden, berichten auch von Angstsymptomen, und umgekehrt haben viele Menschen mit Angststörungen auch Anzeichen einer Depression.

Es ist wichtig zu beachten, dass Depressionen und Angststörungen unterschiedliche Erkrankungen sind, die jeweils ihre eigene Diagnose und Behandlung erfordern. Ein Facharzt oder ein psychologischer Berater kann helfen, die genauen Symptome zu identifizieren und die beste Behandlung zu empfehlen.

Behandlung von Angststörungen im Alter

Angststörungen im Alter können medikamentös oder psychotherapeutisch behandelt werden, oftmals ist eine Kombination aus beiden Ansätzen hilfreich. Medikamente wie Antidepressiva und Beruhigungsmittel können verordnet werden, um Symptome zu lindern. Psychotherapie, wie die kognitive Verhaltenstherapie (KVT), kann helfen, die Gedankenmuster und Verhaltensweisen zu verändern, die die Angst verstärken.

In jedem Fall ist es wichtig, Seele und Körper des Betroffenen gleichermaßen zu betrachten. In einer Klinik für Psychosomatik finden Angstpatienten deshalb immer psychologische als auch medizinische Hilfe. Neben den Gesprächen mit Gleichgesinnten werden zudem ganz individuelle Therapiepläne erstellt.

Regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung können ebenfalls dazu beitragen, die angstauslösenden Gedanken zu mildern.

Fazit
Angststörungen im Alter sind ein ernstes Problem, das die Lebensqualität enorm beeinträchtigt. Durch die richtige Diagnose und Behandlung kann jedoch eine Besserung der Symptome erreicht werden. Es ist wichtig, dass sich ältere Menschen, die Angstzustände oder andere Anzeichen einer Angststörung aufweisen, professionelle Hilfe suchen.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

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