Brauchen ältere Menschen wirklich einen speziellen Computer für Senioren oder lassen sich bestimmte Bedürfnisse auch mit einem normalen PC realisieren? Alle Antworten hier.

Computer für Senioren
Computer für Senioren – macht das Sinn? | © FotoArtist / stock.adobe.com

In unserem Datenzeitalter wird es immer wichtiger mit dem Fortschritt der Computertechnik mitzuhalten. Immerhin bestimmt diese mehr und mehr das tägliche Leben und das soziale Miteinander. Vielleicht möchten Sie eine ältere Person an dieses Thema heranführen oder Sie zählen selbst zum Kreis der Betagten und wünschen sich einen leicht zu bedienenden Rechner, bei dem die Bildschirmanzeige auch für Sie gut lesbar ist.

Die Computerbranche hat das Bedürfnis nach Computern für Senioren jedoch in vielen Punkten noch nicht erkannt. Es gibt zwar spezielle Betriebssysteme für ältere Menschen, doch sind diese meist sehr teuer und bieten auch nicht wesentlich mehr, als mit einer optimierten, herkömmlichen Softwareausstattung erreicht werden kann.

Eine Entscheidungshilfe wäre es, genau zu wissen, was es bereits gibt und was ein Computer braucht, damit auch eine ältere Person damit gut zurechtkommt. Im Folgenden haben wir einige Kriterien zusammengestellt, die beim Kauf von Computern für Senioren von Bedeutung sein können.

Touchscreen oder Tastatur und Maus?

Vielen älteren Personen ist die abstrakte Bedienung eines Computers mittels Maus und Tastatur zunächst suspekt. Dadurch mag vielleicht die Meinung entstehen, dass der Kauf eines speziell für Senioren entworfenen Rechners oder zumindest eines entsprechenden Softwarepakets nötig wird. Bei solchen Zusatzangeboten für Senioren sind die Voreinstellungen dann so optimiert, dass zum Beispiel die Symbole besonders groß angezeigt werden und der Rechner so leichter über den Touchscreen bedient werden kann.



Allerdings warnen Experten vor derartigen Angeboten. Meist sind diese PCs sehr kostspielig und im Prinzip bieten auch fortschrittliche aktuelle Betriebssysteme, wie Windows 7 die Möglichkeit, einen Touchscreen eben auch ganz ohne Zusatzprogramme anzuschließen. Mit dem neuen Windows 8 soll das Ganze dann noch einfacher werden.

Touchscreen oder Tastatur
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Doch auch die Verwendung von Tastatur und Maus sollten Sie im Hinterkopf behalten. Für Ältere, für die Computer absolutes Neuland sind, macht es sowieso Sinn einen entsprechenden Computergrundkurs zu besuchen. Im Rahmen einer solchen Fortbildung wird im Allgemeinen auch der Umgang mit Tastatur und Maus sehr einfach erklärt. Wenn also keine Behinderung vorliegt, die einen Touchscreen unbedingt erforderlich macht, ist dies doch meist die bessere Wahl.

Anzeigeoptionen ändern

Wer eine Sehschwäche hat, ist froh, wenn sich die Anzeige am Computerbildschirm vergrößern lässt. Bei Windows 7 gibt es dafür gleich mehrere Möglichkeiten. Zum einen kann eine Bildschirmlupe verwendet werden, mit der sich bestimmte Ausschnitte des Bildschirms vergrößern lassen. Beim Lesen einer Webseite zum Beispiel kann dieses Extra dann wie eine echte Lupe gebraucht werden oder es wird einfach ein Bereich komplett auf den ganzen Bildschirm gezoomt (Tastenkombination [Strg]+[+]).

Bildschirmlupe aktiviert - Für bessere Lesbarkeit
Bildschirmlupe aktiviert – Für bessere Lesbarkeit | © Aktive Rentner

Auch die Anzeige im Bereich des Betriebssystems selbst lässt sich seniorenfreundlich einrichten. So kann auf große Symbole umgestellt werden oder die Schriftgröße kann individuell angepasst werden.

Das Center für erleichterte Bedienung

Ein weiteres Feature bei Windows 7 ist das Center für erleichterte Bedienung. Hier werden dem Nutzer 5 Fragen zu seinem körperlichen Befinden gestellt, woraufhin er konkrete Vorschläge für Änderungen an den Systemeinstellungen erhält.

Center für erleichterte Bedienung
Center für erleichterte Bedienung | © Aktive Rentner

So kann beispielsweise auch herausgefunden werden, ob eine Sprachsteuerung notwendig ist. Das Center für erleichterte Bedienung finden Sie in der Systemsteuerung.

Was ein Computer für Senioren nicht braucht

All die erwähnten Punkte können Sie somit bereits mit der Basisausstattung abdecken, vorausgesetzt eben, Sie wissen, wie sich die einzelnen Optionen umstellen lassen. Dadurch werden Sonderanschaffungen, wie ein spezieller Computer für Senioren überflüssig.

Sie benötigen eigentlich sogar noch weniger, als bei einem Computer für junge Menschen. Überlegen Sie einmal, wofür man als ältere Person einen Computer wirklich braucht. Die meisten werden ihn vielleicht für ihre Fotos oder zum Schreiben verwenden. Eventuell wird auch ein Internetanschluss benötigt.

Dafür reichen meist günstige Geräte ohne spezielle High-End-3-D-Grafikkarte oder einen Prozessor der neusten Generation. Dennoch sollten Sie natürlich nicht irgendetwas kaufen, sonder sich in jedem Fall von jemandem beraten lassen, der sich gut auskennt. So finden auch Senioren einen PC, der optimal zu ihnen passt.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

Ein Kommentar

  1. Hans Joachim Beschnidt, Weimar/Thür. on

    Ich habe meiner Frau (74 J.) ein Tablet mit windows 10 geschenkt,aber sie will nicht ran,es ist ihr zu kompliziert. In diesem Zusammenhang fällt mir ein : Vor Jahr und Tag ist mir im Netz ein Gerät mit offenbar sehr seniorenfreundlichem Bediehnungssystem aufgefallen, mit schachbrettartigen großen Kacheln,so daß man nur durch Antippen der jeweiligen Kachel den gewünschten Themenbereich abrufen kann. (Z.B. Notruffunktion,Skypefunktion).Anbieter dieses Seniorensystemes war nach meiner Erinnerung eine Dresdener Firma. Ich habe aktuell nach diesem Gerät im Netz gesucht,jedoch ohne Erfolg. Kann mir jemand ein Tip geben, wie ich dieses Gerät/Firma oder etwas Vergleichbares finden kann oder hat gar jemand Erfahrung bzgl. Bediehnungsfreundlichkeit solcher Geräte/Betriebssysteme? Danke.

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