Wer im Alter studieren möchten, muss eventuell ein paar Hürden nehmen. Worauf Sie vor dem Studium achten sollten, erfahren Sie hier.

Studieren im Alter
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Gerade in Rente oder Pension fehlt vielen Senioren die geistige Forderung oder auch der strukturierte Wochenablauf. Anderen wiederum mangelt es an sozialen Kontakten, besonders zur jüngeren Generation. Sie möchten den Anschluss nicht verlieren und streben daher ein Studium an, dass sie geistig fordert und mit neuem Wissen bereichert. Viele Universitäten bieten inzwischen spezielle Seniorenprogramme für das Studium im Alter an.

Hürden vor dem Einstieg ins Studium

Bei beliebten Studiengängen wie Medizin, Pharmazie oder Jura kann es aufgrund mangelnder Studienplätze zu Problemen kommen. In solchen Fällen kann eine Studienplatzklage durch einen Anwalt hilfreich sein und die Erfolgschancen auf einen Platz erhöhen. Dabei sollte man jedoch realistisch planen und sich bewusst machen, dass eine Klage keine Garantie für einen festen Studienplatz darstellt. Zu den Erfolgsfaktoren gehören u. a. der richtige Zeitpunkt, aber auch die aktuelle Rechtsprechung. Sollten Sie eine Klage in Erwägung ziehen, informieren Sie sich über die wichtigsten Fakten am besten vorab.

Spezielle Programme für das Studium im Alter

Inzwischen sind Senioren gerne in Vorlesungen gesehen. Insbesondere das Angebot der Gasthörerschaft wird schon seit einigen Jahren gern in Anspruch genommen. Einige Universitäten bieten sogar eigene Seniorenprogramme an oder haben spezielle Angebote für das Studium im Alter. In Deutschland gibt es auch eine eigene Seniorenuniversität, in der die Studierenden lediglich 100 Euro pro Semester bezahlen und dafür zahlreiche Vorlesungen besuchen können.

Kosten: Studiengebühren & Co.

Auch die finanzielle Belastung für ein Studium im Alter sollte natürlich berücksichtigt und entsprechend eingeplant werden. Während das Studium an vielen Universitäten kostenlos ist und keine Studiengebühren anfallen, gibt es auch Studiengänge, die mit bestimmten Kosten verbunden sind. Bei einer einfachen Gasthörerschaft kann mit ca. 100 bis 500 Euro gerechnet werden. Wird jedoch ein Abschluss angestrebt, belaufen sich die Kosten inklusive Unterrichtsmaterialien und Prüfungsgebühren meist höher. Dennoch sind die Kosten individuell je Universität zu betrachten.

Studieren im Alter – ein Traum wird wahr

Für viele Senioren steht ganz klar die geistige Fitness und die Wissenserweiterung an erster Stelle. In den meisten Fällen war ein Studium für sie in der Jugend nicht möglich. Nun in Rente, haben viele wieder Zeit und Lust, sich nicht nur mit Gartenarbeit zu beschäftigen. Weitere Motive sind beispielsweise:

  • Soziale Kontakte:
    Gerade der Austausch mit der jüngeren Generation fehlt vielen älteren Menschen. Ein Studium mit jungen Leuten fördert die sozialen Kontakte und das Verständnis für die jeweils andere Generation. Durch den Austausch können schließlich beide voneinander profitieren und aus den Erfahrungen lernen.
  • Besseres Verständnis:
    Durch das angeeignete Wissen, fällt es Senioren leichter, komplexe Geschehen, auch in Politik, Medizin und Wirtschaft besser zu verstehen. Dies motiviert viele auch noch in fortgeschrittenem Alter ein Studium aufzunehmen.
  • Strukturierter Tagesablauf:
    Insbesondere, wenn man sein Leben lang gearbeitet hat, fehlt einem in Rente oft ein geregelter Tagesablauf und bestimmte Aufgaben, die den Tag ausfüllen. Mit dem Beginn des Studiums, ist dieser Tagesablauf wieder gegeben.
  • Herausforderung:
    Vielen Senioren fehlt einfach nur eine Herausforderung. Etwas, das sie täglich fordert und anspornt.
  • Neugierde:
    Auch dieser Aspekt spielt eine essentielle Rolle bei den älteren Menschen, die mit dem Studium beginnen. Sie möchten ihren Horizont erweitern und dazu lernen.
  • Einsamkeit:
    Nicht alle Senioren können den Ruhestand mit Partnern, Kindern oder Enkelkindern verbringen. Um nicht einsam und allein den Tag zu verbringen, gehen einige den Weg in die Universität.

Sollten Sie ein Studium im Alter in Erwägung ziehen, so scheuen Sie sich nicht vor Bürokratie oder anderen Einstiegshürden. Informieren Sie sich bei der ausgewählten Universität über Möglichkeiten, anfallende Kosten und lassen Sie sich beraten.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

Ein Kommentar

  1. Studieren mit 50 (ich studiere Germanistik in der Türkei), es ist nicht leicht, denn man muss viel auswendig lernen und das Gehirn ist nicht mehr so frisch wie mit 20… kostet viel Kraft und Energie… aber man wird schon mit Respekt behandelt und hat so das eine oder andere Privileg als junge Studenten. Es macht super viel Spaß, auch mit den jungen Studenten im Kontakt zu sein. Habe viele neue Freunde gefunden. Die jungen Kücken sind total nett. Später möchte ich auch noch promovieren und meine Dissertation schreiben, freue ich mich jetzt schon darauf. Kann ich nur wärmstes empfehlen diesen Schritt zu wagen. Ich fühle mich wieder jung und bin wie neu geboren.

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