Das Grab eines Angehörigen zu pflegen kostet viel Kraft und vor allem Zeit. Um sich die Arbeit zu erleichtern, sollten Sie das Grab pflegeleicht gestalten. Worauf es hierbei ankommt, erfahren Sie jetzt.
Wenn ein geliebter Mensch aus dem Leben gerissen wird, hat man als Angehöriger zu Beginn kaum Zeit wirklich zu trauern. Allein das Planen der Beerdigung nimmt viel Zeit in Anspruch. Aber damit ist es längst noch die vorbei. Die wohl anstrengendste Aufgabe im Nachhinein liegt wohl in der anschließenden Pflege des Grabes.
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Laut einer Statistik von statista.com haben die meisten Menschen klare Vorstellungen, wie die Beerdigung ablaufen und auch das Grab später aussehen soll – Immergrün und viele Blumen sind dabei ganz oben auf der Liste. Doch genau letzteres verlangt, dass Angehörige gerade im Sommer bei hohen Temperaturen täglich das Grab besuchen müssen, um die Pflanzen zu gießen.
Schließlich möchte man selbst auch, dass der geliebte Mensch ein schönes und gepflegtes Grab bekommt. Kompliziert wird es aber vor allem dann, wenn man weiter weg wohnt und gar nicht die Möglichkeit hat, das Grab regelmäßig zu pflegen. Aber selbst wenn man vor Ort wohnt, kann die Grabpflege zu einer körperlich anstrengenden Angelegenheit werden.
Speziell für solche Fälle bieten viele Friedhofsgärtnereien Jahres- und Dauergrabpflege an. Angehörige müssen bei einer Jahresgrabpflege laut kurz-natursteine.de mit jährlichen Kosten zwischen 200 und 300 Euro rechnen. Bei erhöhtem Aufwand (wöchentliche Pflege) können schon einmal Kosten von mehreren hundert Euro im Monat auf einen zu kommen.
Das Geld können Sie sich sparen, wenn Sie das Grab pflegeleicht gestalten. Mit den richtigen Tipps geht das ganz einfach. Das schont dann nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern auch Ihre Gesundheit, denn Gartenarbeit kann im Alter ziemlich belastend sein.
So legen Sie ein pflegeleichtes Grab an
Anspruchslose Pflanzen wählen
Der Wunsch von vielen ist natürlich ein Grab, was das ganze Jahr über blüht. Leider ist das in der Realität kaum machbar. Gerade Frühlingsblumen, wie Tulpen, Narzissen & Co. benötigen viel Wasser. Auch die meisten Sommerblumen blühen nur mit regelmäßigen Wassergaben zahlreich.
Wichtig ist also, dass Sie auf Pflanzen zurückgreifen, die auch mal mehrere Tage ohne Gießen auskommen.
Dazu zählt unter anderem die Dipladenia (Dipladenia – Die 10 schönsten Sorten im Portrait). Die Pflanze mit den leuchtenden Blüten strotzt der Hitze und kommt auch sporadisch mal mit weniger Wasser zurecht. Ebenso pflegeleicht und anspruchslos sind die japanische Azalee und der Rhododendron. Beide überzeugen mit einer zahlreichen Blüte, sind aber, was das Wasser angeht, nicht ganz so gierig (Unterschied zwischen Azaleen und Rhododendren).
Folgende Kriterien sollten Sie bei der Pflanzenauswahl ebenso beachten:
- langsam wachsende Pflanzen verwenden
- Standort (Schatten / Sonne) beachten
- Pflanzen sollten winterhart sein
- Pflanzen wählen, die ohne Rückschnitt auskommen
Wenn Sie sich unsicher bei der Pflanzenwahl sind, sollten Sie Ihren Gärtner des Vertrauens um Hilfe bitten. Gemeinsam finden Sie bestimmt eine Lösung.
Bodendecker bevorzugen
Unkraut zupfen kann einem bei guten Wetterbedingungen Woche für Woche Arbeit machen. Je mehr freie Erde Sie haben, desto mehr haben Sie mit dem lästigen Grün zu kämpfen. Mit Bodendeckern können Sie gezielt dagegen vorgehen und sich so einiges an Arbeit ersparen.
Besonders beliebt sind immergrüne Bodendecker, wie z.B. Efeu. Dieser gedeiht sowohl in der Sonne als auch im Schatten und benötigt nur wenig Pflege. Aber Vorsicht: Efeu wuchert ziemlich stark, sodass Sie ihn öfter zurückschneiden müssen.
Weitere Bodendecker, die sich für sonnige und schattige Standorte eignen, sind:
- Vergissmeinnicht
- Polsterphlox
- Schleifenblume
- Fette Henne
- Sedum-Arten
- Kriechspindel
- Thymian
- Günsel
- Katzenpfötchen
Falls Ihnen die Pflanzen nicht bekannt sind, können Sie einmal auf den Pflanzennamen klicken und Sie gelangen zu interessanten Artikeln mit Bildern zu den schönen Bodendeckern. Vielleicht auch interessant für Sie, ein ausführlicher Artikel zur Grabgestaltung mit Bodendeckern.
Bei der Wahl der Bodendecker sollten Sie auch immer den Grabstein mit ins Visier nehmen. Grabsteine, die wegen ihrer Machart direkt ins Auge fallen, sollten mit Bodendeckern kombiniert werden, die eher zurückhaltend sind. Beim schlichten Grabstein darf es bei der Bepflanzung gern etwas mehr Farbe sein.
Kies hält das Unkraut fern
Wer kein Fan von flächendeckenden Bodendeckern ist, der kann, um dem Unkraut entgegenzuwirken, auch Kies auf die Erde auftragen. Kies ist bedeutend pflegeleichter und macht Moos und Unkraut den Weg ans Licht schwer.
Besonders edel sehen natürlich weiße Kieselsteine aus. Hier kommen vor allem die farbenfrohen Blüten oder Beeren noch besser zur Geltung. Wer diesen harten Kontrast allerdings nicht mag, kann auch zu Buntkies oder zum zarten Grau greifen. Erlaubt ist, was gefällt!
Rindenmulch als Alternative
Statt Kies können Sie aber auch Rindenmulch als Alternative verwenden. Diese kleingehäckselte Baumrinde sorgt dafür, dass der Boden darunter vor den unterschiedlichsten Wettereinflüssen geschützt ist. Außerdem schützt Rindenmulch vor Unkraut, da die Samen zum einen kaum Halt finden und zum anderen von unten nur sehr schwer durchdringen können.
Das richtige Grablicht wählen
Statt die komplette Fläche zu bepflanzen, sollten Sie ein kleines Stück freilassen und dort ein Grablicht aufstellen. Das lockert das Gesamtbild auf und schafft ein ruhiges Flair. Wasserdichte Solar-Grableuchten (z.B. hier erhältlich) haben sogar den Vorteil, dass Sie nicht zum Grab müssen, um eine Kerze anzuzünden. Diese laden sich tagsüber auf und geben ab Eintritt der Dunkelheit Licht ab.
Bewässerungssysteme nutzen
Wer gelegentlich doch mal eine schöne bepflanzte Schale hinstellen möchte, aber keine Zeit zum Gießen hat, der sollte spezielle Bewässerungssysteme für Grabstellen verwenden. Wir können Ihnen folgende drei Bewässerungssysteme empfehlen.
Die genannten Systeme bekommen Sie z.B. hier:
Wer die oben genannten Tipps beherzigt, der wird sich an dem Grab erfreuen können, ohne viel Arbeit damit zu haben.
2 Kommentare
Das ist gut zu wissen, dass weniger Unkraut und Moos durch Kies wachsen kann. Ich habe es auch gern, wie es Mulch in diesem Foto gibt, die mit dem Kies kontrastieren. Vielleicht sollen wir Kies für das Grab der Großtante nutzen, sodass es leichter ist, es schön zu halten.
Winterhart, langsam wachsende Pflanzen sind auf jeden Fall die beste Option für den Grabstein. Sie brauchen nicht zu viele Pflege. Man sollte aber nicht nur an die Pflanzen denken, sondern auch an die Stabilität des Steins. Bei älteren Grabsteinen ist es empfehlenswert, die Kippsicherheit prüfen zu lassen.