Kreislauf, Gelenke und andere Beschwerden können im Alter die Lebensqualität stark einschränken. Diese Ausgaben zur Steigerung der Lebensqualität können sich daher lohnen.

Ausgaben zur Steiegerung der Lebensqualität
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Mit zunehmendem Alter verschlechtert sich leider häufig sowohl die Kondition als auch die Beweglichkeit. Aus diesem Grunde haben Senioren meist auch ganz andere Ansprüche an ihr Lebensumfeld als junge Leute. Vieles muss unkomplizierter funktionieren und die Unfallprävention wird immer wichtiger, sodass einige Veränderungen im direkten Umfeld vorgenommen werden sollten.

Daraus ergeben sich diverse Investitionen, die durchaus auch auf Sie zukommen könnten.

Wohnung seniorengerecht gestalten

Wenn die Beweglichkeit nachlässt und jeder Schritt mit Anstrengungen verbunden ist, kann ein barrierefreier Umbau der eigenen 4 Wände Abhilfe schaffen. So sollten beispielsweise Türschwellen entfernt werden, um ein Stolpern zu verhindern. Außerdem sollte auf genügend große Freiflächen und genügend breite Türrahmen geachtet werden, damit Sie sich auch mit einem Rollator oder Rollstuhl in der Wohnung gut bewegen können.

Tipp: Da die Kosten für eine barrierefreie Gestaltung der eigenen 4 Wände nicht gerade günstig ist, können Sie auch einen Zuschuss bei der KfW beantragen. Auch eine Kostenübernahme der Krankenkasse bzw. der Pflegekasse ist möglich, wenn Sie oder eine andere Person im Haushalt einen Pflegegrad hat.



Treppenlift

Treppenlift finanzieren
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Gerade, wenn Sie später einmal auf einen Rollator oder sogar auf einen Rollstuhl angewiesen sind, stellen Treppen in der Regel eine unüberbrückbare Hürde für Sie dar. Ein Treppenlift schafft in diesem Fällen Abhilfe. Er kann auf allen Treppen – sowohl draußen als auch drinnen – nachgerüstet werden.
Treppenlifte gibt es grundsätzlich in 3 Typen:

  • Sitzlift für Personen, die Probleme beim Treppensteigen haben
  • Plattformlift für Rollatoren und Rollstühle
  • Hublift – Im Gegensatz zu den anderen beiden Arten, folgt dieser nicht dem Treppenverlauf, sonder fährt vertikal nach oben.

Die Kosten für einen Treppenlift variieren stark und sind neben dem Lifttyp und der Treppenform auch abhängig von der Länge der zu verlegenden Schienen und vom Bereich – Außen- oder Innenbereich. Beim Hublift hängt der Preis von der Hubhöhe ab.

Lifttyp Bereich Treppenform Preisspanne in €
Sitzlift Innenbereich


Außenbereich

gerade Treppe
Kurventreppe

gerade Treppe

3.800 bis 9.800
8.000 bis 15.000

4.000 bis 7.500

Plattformlift Innenbereich


Außenbereich

gerade Treppe
Kurventreppe



gerade Treppe
Kurventreppe

9.000 bis 15.000
12.000 bis 25.000

9.000 bis 15.000
15.000 bis 25.000

Hublift Innen- und Außenbereich Hubhöhe bis 1,79 Meter
Hubhöhe bis 3,00 Meter
8.000 bis 15.000
ab 17.500

Tipp: Lesen Sie auch unseren Artikel zum Thema Treppenlift finanzieren.

Badezimmer

Bad seniorengerecht
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Das Badezimmer kann im Alter zur echten Gefahr werden, wenn dieses nicht an die Bedürfnisse von Senioren angepasst wird. Folgende Anforderungen an ein seniorengerechtes Bad gibt es:

  • rutschfester Bodenbelag
  • Handläufe und Haltegriffe
  • sicherer Ein- und Ausstieg Badewanne
  • barrierefreie und rutschfeste Dusche
  • ausreichend Bewegungsfreiheit – gerade mit dem Rollator oder Rollstuhl wichtig

Der richtige Bodenbelag spielt eine enorme Rolle im Bad. Gerade, wenn Sie eh schon nicht mehr so gut zu Fuß sind, ist die Gefahr des Ausrutschens und damit einhergehenden Verletzungen sehr groß. Deshalb sollten Sie bei der Planung Ihres seniorengerechten Bades unbedingt darauf achten, dass der Fußboden nicht zu glatt ist.

Abhilfe können hier zusätzlich auch Handläufe und Haltegriffe bieten, an denen Sie sich festhalten können, um nicht zu stürzen.
Haltegriffe machen aus diesem Grund auch in der Badewanne und in der Dusche Sinn. So kann Ihnen ein Haltegriff in der Badewanne beim Aufstehen behilflich sein und in der Dusche zusätzlichen Halt bieten. Auch die Benutzung der Toilette wird mit Haltegriffen einfacher, wenn Sie sich nicht mehr so gut bewegen können.

Bei der Badewanne sollten Sie auf einen sicheren Ein- und Ausstieg achten, um Unfälle zu vermeiden. Hier eignen sich entweder Badewannen mit Türen oder auch ein Badewannenlift.

Die Dusche kann zur Gefahrenquelle werden, wenn diese nicht ebenerdig ist. Deshalb lohnt sich hier auch ein Umbau bei schon bestehender Dusche.

Die Kosten für den Badumbau oder -neubau variieren je nach Baumaßnahme. Generell können Sie aber bei einer Fläche von 7 m² mit etwa 10.000 € rechnen.

Küche

Küche seniorengerecht
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Seniorengerechte Küchen unterscheiden sich optisch nicht großartig von anderen Küchen. Hier liegt das Augenmerk vor allem darauf, dass die Geräte in rückenschonender Höhe untergebracht sind.
Auch können sich in der Höhe verstellbare Arbeitsplatten bewähren, die sich zudem unterfahren lassen. Das kommt nicht nur Rollstuhlfahrern zugute, sondern auch Senioren, die nicht mehr so lange stehen können und so die Möglichkeit haben, sich einen Stuhl an die Arbeitsplatte zu stellen. Hoch und runter fahrbare Oberschränke sorgen außerdem dafür, dass Sie nicht extra auf eine Leiter steigen müssen, um höher gelegene Küchenutensilien zu erreichen. Um nicht auf Knien in Unterschränken nach Utensilien suchen zu müssen, bietet sich ein Vollauszug an.

In Puncto Sicherheit sollten Sie auf einen Induktionsherd setzen. Dieser verhindert, dass Sie sich daran verbrennen können.
Genauso wie im Bad sollten auch hier ein rutschfester Bodenbelag gewählt und Haltegriffe montiert werden.

Die Kosten für eine seniorengerechte Küche sind abhängig von der gewünschten Ausstattung und liegen teilweise bei mehreren 10.000 €.

Seniorenbett

Wenn mit zunehmendem Alter die Gelenke immer mehr schmerzen und dadurch die Beweglichkeit eingeschränkt ist, kann ein Seniorenbett eine echt Wohltat für Ihren Körper sein.
Ein Seniorenbett unterscheidet sich in der Optik nicht von einem normalen Bett. Der Unterschied liegt lediglich im Komfort, weshalb Komfortbett eigentlich die bessere Bezeichnung wäre. So haben Seniorenbetten oder eben Komfortbetten eine höhere Liegefläche, die dafür sorgt, dass Sie leichter ins Bett einsteigen können und auch wieder aufstehen können. Die erhöhte Liegeposition kann entweder durch ein höheres Bettgestell – wie etwa bei Boxspringbetten – erreicht werden oder durch einen elektrisch hochfahrbaren Lattenrost. Zusätzlich können elektrisch oder manuell verstellbare Kopf-, Rücken- und Fußteile für mehr Komfort sorgen. Dadurch können Sie beispielsweise besser im Bett lesen oder auch die Füße hoch lagern, um die Venen zu entlasten und einen besseren Blutfluss zum Herzen zu erreichen.

Ein einfaches Seniorenbett kann man schon für etwa 150 € erwerben. Allerdings haben Qualität und Komfort ihren Preis. Deshalb können auch schon mal Kosten in Höhe von knapp 8.000 € anfallen, wenn Sie ein hochwertiges Bett mit vielen Extras für den Komfort haben möchten.

Mobil bleiben

Mit fortschreitendem Alter ändern sich aber nicht nur die Ansprüche an die eigenen 4 Wände. Auch wer mit dem Auto oder dem Fahrrad mobil bleiben möchte, verändert mit sinkender Beweglichkeit und Kondition seine Ansprüche an diese beiden Verkehrsmittel.

Auto

Auto seniorengerecht
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Gerade im ländlichen Raum ist ein Auto für viele ein absolutes Muss. Da die Gelenke im Alter immer mehr Probleme bereiten können und Bewegungen dadurch mitunter sehr schmerzhaft werden können, ist es eine hohe Sitzposition, die den Ein- und Ausstieg erleichtert von Vorteil. Außerdem können folgende Fahrassistenzsysteme dafür sorgen, dass Sie sich im Alter sicherer im Straßenverkehr fühlen:

  • ABS (Antiblockiersystem) – verhindert ein Blockieren der Räder beim Bremsen, insbesondere auf nasser und verdreckter Fahrbahn
  • ASR (Antriebsschlupfregelung ) – verhindert ein Durchdrehen der Räder und damit ein Ausbrechen des Autos beim Start
  • ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm – beinhaltet auch Antriebs-Schlupf-Regelung) – wirkt durch gezieltes Abbremsen einzelner Räder einem Ausbrechen des Autos vor
  • Nachtsicht-Assistent – optisches System, das bei Dunkelheit eine größere Sichtweite als das normale Abblendlicht bietet; Sichtweite entspricht der des Fernlichtes, ohne den Gegenverkehr zu blenden
  • BAS (Bremsassistent) – reduziert notwendigen Pedaldruck für eine Gefahrenbremsung drastisch; Grundlage unter anderem die Geschwindigkeit des Pedaldrucks und des Loslassens sowie die Zeit zwischen dem letzten Gasimpuls und der Betätigung des Bremspedals
  • Abstandsregeltempomat mit ANB (Automatische Notbremsung) – verhindert Auffahrunfälle; PKW wird bei zu schnellem Annähern an vorausfahrendes Auto abgebremst (notfalls bis zum Stillstand)
  • Abstandswarner – macht durch Vibrieren oder ein akustisches Signal auf zu dichtes Auffahren aufmerksam
  • Berganfahrhilfe – Fahrer selbst muss beim Anfahren Betriebs- und Handbremse nicht anziehen und lösen – dies geschieht automatisch durch den Assistenten
  • GRA (Geschwindigkeitsregelanlage) – vom Fahrer eingegebene Geschwindigkeit wird durch automatische Regelung der Kraftstoffzufuhr eingehalten
    Spurhalteassistent/Spurassistent – Warnung beim Verlassen der Spur
  • Fahrerzustandserkennung – erkennt Müdigkeitserscheinungen beim Fahrer und meldet Sie diesem
  • Verkehrszeichenerkennung – informiert Fahrer über bestehende Vorschriften auf der gerade befahrenen Strecke (zum Beispiel Höchstgeschwindigkeit, Überholverbot, Stoppschild oder Einfahrverbot)

Darüber hinaus kann es für Senioren auch sinnvoll sein, sich für ein Auto mit Automatikgetriebe zu entscheiden. Bei dieser Getriebeart müssen Sie als Fahrer nicht mehr schalten – das übernimmt das Auto für Sie. Dadurch können Sie sich besser auf den Verkehr konzentrieren.
Auch sollten Sie gerade bei beeinträchtigter Beweglichkeit darauf achten, dass die Kofferraumkante nicht zu hoch ist. Je niedriger diese ist, desto einfacher können Sie den Kofferraum be- und entladen.

Die Preise für einen Neuwagen können locker 20.000 € und sogar noch mehr erreichen. Wer hier nicht genügend Rücklagen hat, kommt beim Autokauf um einen Kredit nicht herum. Allerdings ist es ab einem bestimmten Alter nicht mehr so einfach, einen Kredit zu erhalten. Lesen Sie deshalb bei finanzcheck.de zum Rentnerkredit, unter welchen Voraussetzungen Sie leichter einen Kredit bekommen.

Elektrofahrrad

Elektrofahhrad
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Wer auch im Alter nicht aufs Radfahren verzichten möchte, aber nicht mehr die nötige Kondition hat, kann auf ein Elektrofahrrad setzen. Ich kann Ihnen aus Erfahrung sagen: Wer einmal in den Genuss gekommen ist, möchte kein normales Fahrrad mehr fahren.

Elektrofahrräder gibt es in 3 Arten:
Pedelec

  • Motorunterstützung (250 Watt Leistung)
  • Höchstgeschwindigkeit 25 km/h, danach schaltet sich der Motor ab
  • Fahrradhelm empfohlen

S-Pedelec

  • Motorunterstützung (500 Watt Leistung)
  • Höchstgeschwindigkeit 45 km/h, danach schaltet sich der Motor ab
  • mind. Führerschein Klasse AM und ein Versicherungskennzeichen notwendig
  • Helmpflicht (Mofa- oder Motorradhelm)
  • Radwege und für Mofas freigegebene Wege sind tabu

E-Bike

  • Antrieb mit Motorkraft (max. 500 Watt) möglich (Sie müssen nicht unbedingt selbst in die Pedale treten)
  • Höchstgeschwindigkeit 20 km/h, 25 km/h oder 45 km/h
  • Versicherungskennzeichen und bis 25 km/h Höchstgeschwindigkeit Mofa-Prüfbescheinigung (bei Personen, die vor dem 01.04.1965 geboren wurden, reicht auch der Personalausweis) oder Führerscheinklasse AM (bei 45 km/h Höchstgeschwindigkeit) notwendig
  • Helmpflicht (Mofa- oder Motorradhelm) ab einer Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h, darunter Fahrradhelm empfohlen
  • Radwege sind tabu
  • für Mofas freigegebene Wege dürfen befahren werden, wenn die Höchstgeschwindigkeit bei maximal 25 km/h liegt

Jetzt haben Sie einen Überblick über die verschiedenen Arten von Elektrofahrrädern erhalten und können nach Ihren Bedürfnissen entscheiden, welche für Sie die richtige ist. Gerade die verschiedenen Geschwindigkeiten sollten dabei berücksichtigt werden.

Sie finden auf fahrradzubehör-test.net zum Elektrofahrrad-Kauf nützliche Anregungen, worauf zu achten ist.

Die Preisspanne für Elektrofahrräder ist sehr groß. Das günstigste, das ich gefunden habe, kostet 799 €, das teuerste 11.999 €.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

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