Bereits ein einfacher Sturz reicht aus, um zum Pflegefall zu werden. Besonders hoch ist die Gefahr im Bad, wenn der Bodenbelag nicht rutschsicher ist.

Welcher Fußbodenbelag ist für das Bad geeignet
Nasse Böden im Bad bergen eine ernste Gefahr – © Yakobchuk Olena / stock.adobe.com

Unglaublich aber wahr: Im Haushalt passieren jedes Jahr mehr Unfälle als auf deutschen Straßen. Häufigste Unfallursache sind dabei Stürze. Insbesondere bei älteren Menschen steigt das Risiko zu fallen. Die Statistik zeigt, allein bei den über 70jährigen Frauen gehen über zwei Drittel der Unfälle auf einen Sturz zurück. Bei den Männern im gleichen Alter sind es über fünfzig Prozent.

Senioren, die sich unsicher auf den Beinen fühlen, sollten sich also nicht scheuen, einen Gehstock oder einen Rollator zu benutzen. Damit kann die Gefahr zu stürzen zwar nicht vollends gebannt, aber zumindest minimiert werden. Um Stolperfallen in der Wohnung zu beseitigen sind bei einem körperlichen Handicap meist barrierefreie Umbaumaßnahmen erforderlich.

Insbesondere im Bad sind in einem solchen Fall große Veränderungen notwendig. Hier wird auf eine ebenerdige Dusche, einen barrierefreien Waschtisch oder auf eine leicht zugängliche Toilette geachtet. Was aber häufig vernachlässigt wird, ist der Fußbodenbelag. Ist dieser nicht rutschsicher, stellt er eine sehr große Gefahr dar und wird zur Unfallquelle Nummer 1 im Sanitärbereich. Wie bekommen Sie das Problem aber nun in den Griff?

Umbau nur mit fachmännischer Hilfe realisierbar

Wenn Sie keinen versierten Handwerker in der Familie haben, sollten Sie die Arbeiten unbedingt von Profis ausführen lassen. So bekommen Sie zum Beispiel bei Fachfirmen wie viterma alles aus einer Hand, was sich anbietet, wenn Sie das komplette Bad barrierefrei umbauen möchten. Sich selbst ans Werk zu machen ist zum einen zu aufwendig und zum anderen muss man sich mit den benötigten Abständen und Maßen schon ein wenig auskennen (siehe auch DIN 18040-2 auf nullbarriere.de).

Die gängigsten Fußbodenbeläge fürs Bad haben wir genauer unter die Lupe genommen und deren Vor- und Nachteile im Hinblick auf Rutschfestigkeit für Sie zusammengestellt.


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Fliesen – nicht jede Sorte ist rutschsicher

Der am meisten genutzte Fußbodenbelag im bad sind immer noch Fliesen. Fliesen lassen sich leicht reinigen, was aus hygienischer Sicht auch notwendig ist. Fliesen mit spezieller Rutschhemmung sind in privaten Bädern nicht gesetzlich vorgeschrieben, für die eigene Sicherheit sind Sie aber bei einem barrierefreien Umbau zu empfehlen. Dabei handelt es sich um Spezialfliesen mit angerauter oder profilierter Oberfläche.

Extratipp:
Verwenden Sie kleine Fliesenformate!
Damit erhöhen Sie die Fugenbreite und erhöhen gleichzeitig die Rutschfestigkeit!

Rutschsichere Fliesen werden in drei Bewertungsgruppen eingeteilt (A, B, C), wobei C die höchste Sicherheit bietet. Fliesen der Bewertungsgruppe C sind für Bäder in Wohnungen aber nicht erforderlich. Getestet werden alle Fliesen mit Rutschhemmung durch eine Prüfperson, die in einem gewissen Neigungswinkel darauf stehen können muss, ohne wegzurutschen.

Ein Nachteil der rutschsicheren Fliesen kann die angeraute Oberfläche sein. Hier können sich Schmutz und Seifenreste leichter absetzen, was zu einer erschwerten Reinigung führt. Nehmen Sie zum Kauf am besten einen Putzlappen mit. Auch wenn es komisch aussieht, können Sie so schon vorab testen, wie leicht oder schwer sich die Fliesen reinigen lassen.

Linoleum – nur bedingt rutschhemmend

Linoleum ist ein Fußbodenbelag der sehr widerstandsfähig ist. War es früher eher ein Billigersatz für Fliesen, gibt es den PVC-Belag heute schon in optisch sehr ansprechenden Designs und auch guter Qualität. Die Oberfläche ist glatt, aber nicht rutschig, allerdings nur solange sie trocken ist. Die Reinigung ist daher unproblematisch, die Rutschgefahr aber erhöht.



Linoleum ist ein sehr warmer Bodenbelag und wird deshalb im Bad oft verwendet. Bevor Sie sich für Linoleum entscheiden, sollten Sie sich überlegen, wie viel Wasser bei der Körperpflege auf den Boden gelangt. Nutzt ein Pflegebedürftiger das Bad, wird es häufiger zu kleinen Überschwemmungen kommen, was den Fußbodenbelag deutlich rutschiger macht.

Holzfußboden – rutschsicher nach Versiegelung

Wer schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat und mit alten Dielen im Wohnbereich aufgewachsen ist, kann sich schwer vorstellen, dass man Holz auch als Fußbodenbelag im Bad verwenden kann. Galt doch früher die Meinung: Holz und Wasser verträgt sich nicht, es quillt dann eher auf. Die heutigen speziellen Holzfliesen, die es für den Badbereich gibt, widersprechen dem alten Glauben deutlich.

Der Holzfußboden muss allerdings fachgerecht verlegt werden, damit er den Ansprüchen im Bad standhält. Die Holzfliesen sollten fest mit dem Untergrund verbunden sein und die Kanten wasserdicht mit einem speziellen Dichtstoff versiegelt werden. Um dann eine entsprechende Rutschfestigkeit zu gewährleisten, wird der Holzboden mit einem rutschhemmenden Lack versiegelt.

Wichtig: Nicht jede Holzart ist als Bodenbelag im Bad geeignet. Es sollten harte Holzarten wie Eiche, kanadischer Ahorn oder auch Buche verwendet werden.

Kork – modern, warm aber nicht feuchtigskeitsresistent

Kork kennt man in erster Linie als Verschluss für Weinflaschen oder eventuell noch, um Notizzettel aufzubewahren. Aber Kork hat sich seit einigen Jahren zu einem modernen Fußbodenbelag entwickelt. Kork ist elastisch, fußwarm und in vielen Dekoren erhältlich und wird daher vornehmlich im Wohnbereich verwendet.

Damit sich Kork lange hält und der Beanspruchung standhält, wird dieser geölt. Dies bedeutet allerdings, dass er auch sehr pflegeintensiv wird. Kork darf übermäßiger Nässe nicht ausgesetzt werden, was ihn als Fußbodenbelag fürs Bad eher ungeeignet macht. Auch die Reinigung sollte eher schonend erfolgen. Scharfe Hygienereiniger dürfen nicht verwendet werden. Allein schon aus diesen zwei Punkten, sollte Kork im Sanitärbereich nicht verlegt werden.

dagmar

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

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