Gesundheitsschuhe sind besonders Senioren zu empfehlen, da diese Schuhe die Gelenke entlasten und einen stabilen Halt gewährleisten.

Senior beim Wandern
© Jacob Lund / stock.adobe,com

Eigentlich war es ein schöner Ausflug mit einer ausgiebigen Wanderung, doch am Ende des Tages spürt Werner H. jede einzelne Faser seiner Füße. Schmerzende Füße können medizinische Ursachen haben, oftmals sind es aber einfach nur die falschen Schuhe, die zu Druckstellen, „brennenden“ Fußsohlen oder sogar Rückenschmerzen führen.

Fakt ist, dass Schuhe unser gesamtes körperliches Wohlbefinden negativ, aber auch positiv, beeinflussen können. Damit Füße und Schuhwerk optimal zueinander passen, ist das Tragen spezieller Gesundheitsschuhe für Senioren empfehlenswert. Worum es sich bei diesem Schuhwerk genau handelt und warum es unseren Füßen gut tut, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Gesundheitsschuhe und Orthopädische Schuhe
– wo ist der Unterschied?

Oftmals werden beide Schuhvarianten im selben Zusammenhang genannt. Ganz korrekt ist das allerdings nicht.



➔ Orthopädische Schuhe

Hierbei handelt es sich um Maßanfertigungen, die Ihnen vom Arzt, also einem Orthopäden, verschrieben werden. Die Schuhe werden individuell, entsprechend der krankheitsbedingten Formveränderung oder Fehlstellung der Füße, hergestellt. Die Kosten werden zum größten Teil von der Krankenkasse übernommen, allerdings müssen gesetzlich Versicherte einen Eigenanteil leisten.

➔ Gesundheitsschuhe

Gesundheitsschuhe sind frei im Handel erhältlich und so hergestellt, dass sie das Fußbett stabilisieren, den Druck beim Gehen mindern und die natürliche Abrollbewegung unterstützen. Gesundheitsschuhe haben einen deutlich höheren Tragekomfort als herkömmliche Konfektionsschuhe.

Gesundheitsschuhe – die richtige Größe ist entscheidend

Damit Ihre Gesundheitsschuhe auch das bewirken was sie sollen, nämlich das Fußbett stabilisieren, sowie Rücken und Gelenke entlasten, ist es extrem wichtig, die richtige Größe beim Kauf auszuwählen. Um beim Gehen gut abrollen zu können, braucht der Fuß Platz. Ein Gesundheitsschuh darf nicht eng anliegen, rechnen Sie für die Zehen ca. 6 mm zu Ihrer Fußlänge dazu.

Oft stiefmütterlich behandelt aber genauso wichtig, ist die Weite Ihrer Schuhe. Während diese bei „normalen“ Schuhen leider nur selten angegeben wird, ist die Schuhweite bei Gesundheitsschuhen ein Muss. Zu eng sitzende Schuhe können zu Verformungen führen, zu weit sitzende Schuhe geben nicht den gewünschten Halt.

Unterschieden werden folgende Schuhweiten:

Schuhweite E
Schuhweite F
Schuhweite G
Schuhweite H
Schuhweite K
Schuhweite L

für schmale Füße
für schmale bis normale Füße
normale Füße mit durchschnittlicher Breite
für etwas kräftigere Füße
für breite, volle Füße
für bandagierte Füße

Wie Sie Ihre Füße exakt messen und so die richtige Schuhgröße für Ihre Gesundheitsschuhe finden, wird in diesem Video Schritt für Schritt erklärt.



Bitte beachten: Unsere Füße verändern sich mit zunehmendem Alter. Messen Sie Ihre Füße deshalb vor jedem Schuhkauf neu.

Gesundheitsschuhe reparieren oder neu kaufen?

Auch wenn es schon günstige Modelle gibt, qualitativ hochwertige Gesundheitsschuhe haben ihren Preis. Wer sich einmal „eingelaufen“ hat, wird den Komfort nicht mehr missen wollen. Geht der Schuh doch einmal kaputt, ist der Schaden meist schnell zu beheben. Manchmal löst sich nur die Sohle, das Fersenfutter oder der Absatz. Eine Reparatur fällt, im Vergleich zum Neukauf, deutlich günstiger aus. Beim Schuster zahlen Sie im Durchschnitt zwischen 6 und 10 Euro, noch mehr sparen lässt sich, wenn Sie Ihre Schuhe selber kleben. Haben die Schuhe ansonsten keine gravierenden Mängel, die den Gehkomfort beeinträchtigen, müssen Sie sich von Ihrem Lieblingspaar also nicht trennen.

Worauf Sie bei Gesundheitsschuhen achten müssen

Schuhe mit Fußbett und Einlagen
Atmungsaktive Gesundheitsschuhe mit Wechselfußbett und separaten Einlagen | © gal_03 / stock.adobe.com

Um Stürze zu vermeiden, ist ein guter Halt im Schuh besonders wichtig. Klobig und schwer sollten die Gesundheitsschuhe aber auf keinen Fall sein.

  • Atmungsaktive Materialien

Hitzestau im Schuh ist nicht nur unhygienisch, sondern auch unangenehm und ein Nährboden für Bakterien und Pilze. Deshalb sollten Ihre Gesundheitsschuhe aus atmungsaktivem Material hergestellt sein. Empfehlenswert sind Glatt- oder Velourleder, aber auch atmungsaktive, strapazierfähige Synthetikstoffe wie Mikrofaser oder Mesh.

  • Abgerundete Sohle

Das Gehen mit abgerundeter Sohle wird Ihnen anfangs ungewohnt und vielleicht auch unangenehm vorkommen. Keine Angst, das ist normal, denn der Fuß muss sich erst an das neue Laufen gewöhnen. Durch das Abrollen werden Ihre Gelenke entlastet und die Muskeln aufgebaut, weil diese beim Gehen jetzt mehr gefordert werden.

Zusätzlich verfügen hochwertige Gesundheitsschuhe über einen Schockabsorber an der Ferse, der der Druckentlastung dient. Eine rutschhemmende Laufsohle sollte selbstverständlich sein.

  • Wechselbares Fußbett und Einlegesohle

Wer mit der abgerundeten Sohle gar nicht zurecht kommt, sollte sich nicht quälen, dafür aber dem Innenleben des Gesundheitsschuhs besondere Aufmerksamkeit schenken. Achten Sie darauf, dass Ihr Wunschmodell über ein Wechselfußbett und herausnehmbare Einlagen verfügt. Außerdem sollten keine störenden Innennähte vorhanden sein, sonst sind Druckstellen und Blasen vorprogrammiert.

  • Praktischer Klettverschluss

Neben dem Tragekomfort spielt auch der Verschluss der Schuhe eine wichtige Rolle. Ein Klettverschluss ist zwar kein Muss, aber deutlich praktischer als Schnürsenkel. Gerade für Senioren mit körperlichen Einschränkungen ist die Klettvariante eine Erleichterung beim täglichen An- und Ausziehen der Schuhe.

Der Klettverschluss passt sich dem Fußspann an, so dass besonders bei hohem Spann ein sicherer Halt ohne Einengung gegeben ist.

Gesundheitsschuhe bei Arthrose und Diabetes

Je mehr die Gelenke bei Arthrose entlastet werden, desto schmerzfreier der Alttag. Das richtige Schuhwerk ist bei Patienten mit verschleißenden Gelenkknorpeln daher besonders wichtig. Medizinier empfehlen Gesundheitsschuhe bei Arthrose, weil diese ausreichend Platz für die Zehen bieten, eine dämpfende Sohle haben und das Fußgewölbe stützen.

Die Füße von Diabetikern sind besonders anfällig für Verletzungen, im schlimmsten Fall entwickelt sich daraus ein diabetisches Fußsyndrom. Wer unter Diabetes leidet, sollte regelmäßig zur medizinischen Fußpflege gehen und zur Vorbeugung von Druckstellen und rissigen Fußsohlen Gesundheitsschuhe tragen.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

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