Läuse, Würmer & Co: Alles Parasiten, die sich gerne auch mal im menschlichen Körper ansiedeln. Welche Parasiten beim Menschen vorkommen und wie Sie sich davor schützen, erfahren Sie hier.

Würmer, Einzeller, Läuse – sie alle besiedeln gerne den menschlichen Körper. Er bietet den Parasiten den perfekten Lebensraum und versorgt sie mit Nahrung. Obwohl wir manchmal lange nichts von einem Parasitenbefall merken, entziehen sie uns wichtige Nährstoffe und verursachen teilweise ernste Erkrankungen.
Inhaltsverzeichnis
Innerhalb oder außerhalb – Ektoparasit vs. Endoparasit
Mediziner schätzen, dass es über 1000 Parasiten gibt, die den Menschen befallen können und ihn als Wirt, also als Nahrungsquelle, nutzen. Diese Parasiten lassen sich danach unterscheiden, ob sie auf der Körperoberfläche des Menschen leben (Ektoparasiten), oder sich innerhalb des Körpers ansiedeln (Endoparasiten). Zu den typischen Endoparasiten zählen Würmer, Egel oder Einzeller. Diese Parasiten leben im Körperinneren. Zum Beispiel in Leber, Darm oder Blut.
Ektoparasiten wie Stechmücken, Läuse oder Milben kommen auf der Oberfläche des Wirts vor und ernähren sich dort von Hautsubstanzen oder indem sie Blut durch die Hautoberfläche aufnehmen. Diese Parasiten können selbst zu Beschwerden führen – zum Beispiel verursacht Kopflausbefall starken Juckreiz oder Krankheitserreger werden übertragen.
Die fünf häufigsten Parasiten beim Menschen
Parasiten kommen überall auf der Welt vor, allerdings nimmt ihr Auftreten von Norden nach Süden stetig zu. Dies liegt unter anderem an den warmen Temperaturen im Süden, die viele Parasiten bevorzugen. Diese fünf Parasiten beim Menschen sind sehr häufig in Deutschland:
> Toxoplasma gondii

Ärzte schätzen, dass hierzulande rund 70 Prozent der Menschen über 50 Jahre mit diesem einzelligen Parasiten infiziert sind. Dieser besiedelt die Muskeln und das Gehirn des Menschen. Häufig stecken sich Menschen über den Verzehr von ungewaschenem Gemüse oder ungenügend gegartem Fleisch an. Auch eine Übertragung der Parasiten durch Katzenkot ist möglich. Gefährlich wird eine Toxoplasmose, eine Infektion mit dem Erreger, für Schwangere und Patienten mit HIV, da ihr Immunsystem geschwächt ist.
> Kopfläuse (Pediculi capitis)

Kopfläuse befallen ausschließlich den menschlichen Kopf und sind nach der Erkältung die zweithäufigste, ansteckende Erkrankung bei Kindern. Kopfläuse ernähren sich von Blut und können unbehandelt zu Ekzemen an der Kopfhaut führen.
> Zecken (Ixodida)
In Deutschland ist vor allem der „Gemeine Holzbock“ (Ixodes ricinus) verbreitet. Nicht die Zecke an sich ist gefährlich, sondern Erreger wie Borreliose oder FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis), die über den Biss der Zecke in unser Blut gelangen können.
> Spulwürmer (Ascaris lumbricoides)

Diese Parasiten können bis zu 40 Zentimeter lang werden und nisten sich im Darm von Menschen und Affen ein. Die Larven der Spulwürmer wandern über das Blut in die Lunge. Bei der Lungendurchwanderung kann es zu Husten und asthmaähnlichen Symptomen kommen. Im Darm verursachen die Parasiten hingegen Koliken.
> Milben (Haarbalgmilben oder Hausstaubmilben)

Die kleinen Parasiten leben auf dem Kopf oder im Bett der Menschen. Sie ernähren sich von Hautschüppchen und dem Schweiß des Menschen. Hausstaubmilben lösen bei vielen Menschen eine Allergie aus. Grund für die Entstehung bzw. Ansiedlung von Milben ist z.B. unzureichende Betthygiene.
Wie kann ich mich gegen Parasiten schützen?
Mangelnde persönliche Hygiene führt zwar meist nicht zu einem Befall mit Parasiten, einige Grundregeln zum Schutz vor Parasiten haben aber dennoch mit Sauberkeit zu tun. Länder, in denen allgemein höhere hygienische Standards herrschen, haben seltener mit Parasiten zu kämpfen. Diese Tipps können helfen:
> Gegen Toxoplasma gondii schützen
Wer sein Gemüse vor dem Essen wäscht und das Katzenklo regelmäßig reinigt, schützt sich effektiv.
> Gegen Kopfläuse schützen
Läuse werden beim „Köpfe zusammenstecken“ übertragen. Da sie nicht von Kopf zu Kopf springen können, ist der beste Schutz gegen diesen Parasiten beim Menschen das Zurückbinden von langen Haaren oder das Vermeiden von engem Kopf-zu-Kopf-Kontakt.
> Gegen Zecken schützen
Bei einem Waldspaziergang abseits der Wege oder auf hohen Wiesen sollten Sie eine Kopfbedeckung und lange Hosen tragen. Der abendliche „Zeckencheck“ hilft, die kleinen Parasiten frühzeitig zu erkennen. Gegen die FSME besteht die Möglichkeit einer Impfung, die Sie mit Ihrem Hausarzt besprechen können. Mehr darüber, erfahren Sie in unserem Beitrag Impfungen für Senioren – 5 Tipps zum Impfen ab 50.
> Gegen Spulwürmer schützen
Haustiere sollten regelmäßig entwurmt werden. Da Spulwürmer über Ausscheidungen verbreitet werden, sollten Sie den Verzehr von kotgedüngtem Gemüse hinterfragen.
> Gegen Milben schützen
Spezielle, milbendichte Allergiebezüge auf dem Bett verhindern den Kontakt zur menschlichen Haut. Milbenallergiker sollten darauf achten, ihr Bettzeug zurückzuschlagen und regelmäßig zu lüften, um die Milbendichte zu verringern.
Sollten Sie den Verdacht haben, von einem Parasiten befallen zu sein, zögern Sie nicht, Ihren Arzt zu kontaktieren.