Zypern kann nicht nur mit tollen Stränden überzeugen. Vor allem Kulturliebhaber kommen bei den vielen historischen Stätten auf der Insel voll auf ihre Kosten.
Bei uns in Deutschland hält so langsam der Winter Einzug. Auch wenn die Temperaturen noch recht erträglich sind, so schlägt das Wetter doch dem ein oder anderen aufs Gemüt. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich so mancher den Sommer zurückwünscht. Besonders die Generation 60+ zieht es daher während des deutschen Winters in die wärmeren Regionen der Erde.
Und dabei muss es noch nicht mal die Südsee sein. Denn auch Europa hat schöne Ecken, in denen es sich im Winter aushalten lässt. Zypern ist eine dieser Ecken. Hier herrschen im Durchschnitt sogar in den Wintermonaten Temperaturen im zweistelligen Plusbereich. Sicher laden diese Temperaturen nicht unbedingt zum Baden im Mittelmeer ein. Zypern hat aber viel mehr als Strand zu bieten. Für alle, die mehr Freude an Kultur und Natur haben, ist die Insel wirklich eine Reise wert.
Vorbereitungen
So verlockend es vielleicht auch sein mag, sofort abzureisen, ich rate Ihnen zu einer wohl durchdachten Reiseplanung. Denn es genügt nicht, einen Koffer zu besitzen, mit dem Sie auf Reisen gehen können. Mindestens genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger, sind gültige Ausweispapiere sowie ein vollständiger Impfschutz. Zusätzlich sollten Sie sich auch gegen Hepatitis A – und auch Hepatitis B, wenn Sie länger dort bleiben möchten – impfen lassen. Vergessen Sie auch nicht, sich um eine Auslandskrankenversicherung zu kümmern, falls doch einmal ein gesundheitliches Problem auftritt. So sind Sie auch im Urlaub bestens versorgt.
Anreise
Um nach Zypern zu gelangen, haben Sie mehrere Möglichkeiten. Zum einen können Sie Zypern im Rahmen einer Kreuzfahrt besuchen. Kreuzfahrtgesellschaften wie Costa oder MSC bieten entsprechende Touren an. Allerdings müssen Sie sich hier an zeitliche Abläufe halten.
Möchten Sie Zypern aber nicht nur kurz besuchen, haben Sie die Möglichkeit mit einer Fähre oder mit dem Flugzeug anzureisen. Die Fähre bietet den Vorteil, dass Sie Ihr Auto mit in den Urlaub nehmen können. Ein Großer Nachteil ist jedoch, dass die Fähren nur aus Italien, Griechenland oder der Türkei nach Zypern fahren. Sie müssten also erst einmal mit dem Auto bis zu dem entsprechenden Hafen fahren.
Deutlich angenehmer gestaltet sich die Anreise mit dem Flugzeug. Je nachdem, ob Sie in den Norden Zyperns, der übrigens zur Türkei gehört, reisen wollen oder in den Süden, variieren die Reisezeiten deutlich.
Hinweise zur Anreise mit dem Flugzeug
Die Flughäfen im Norden der Insel werden nicht direkt von Deutschland aus angeflogen. Deutsche Urlauber müssen hier einen Zwischenstopp auf dem türkischen Festland in Istanbul, Izmir, Dalaman oder Antalya einlegen. Denn diese Flughäfen werden nur von der Türkei aus angeflogen.
Anders sieht bei den Flughäfen aus, die im Süden der Insel liegen. Die beiden wichtigsten Flughäfen im südlichen Teil der Insel – der Larnaca International Airport und der Paphos International Airport – werden regelmäßig von diversen deutschen Flughäfen direkt angeflogen. Die Flugzeit beträgt etwa 3,5 Stunden.
Die Billigfluglinie Ryanair bietet beispielsweise schon Flüge ab 32,99 Euro, ab Berlin bis direkt auf Zypern.
Der einzige Nachteil am Fliegen ist der Aufpreis für zu schweres oder großes Gepäck: Für jedes Kilogramm zu viel werden weitere Gebühren fällig. Hier sind Sie gut beraten, wenn Sie schon bei der Kofferwahl auf das Gewicht achten, damit Ihr Reisegepäck nicht unnötig schwer wird.
Tipp: Im Handel erhalten Sie passende Koffersets mit einem Leergewicht unter zehn Kilogramm.
Tipp: Auch wenn der Norden und der Süden durch die sogenannte Green Line – eine Pufferzone zwischen dem Norden und dem Süden – getrennt sind, ist es möglich, über einen der sieben Grenzübergänge vom Norden in den Süden und umgekehrt zu reisen. Dadurch haben Sie auch dann die Möglichkeit einen Flughafen im Süden der Insel anzufliegen, wenn Sie im Norden der Insel Urlaub machen wollen.
Tipp: Damit Sie wissen, was Sie bei einem Flugausfall tun können, lesen Sie unseren Artikel „Flug ausgefallen – Das sollten und müssen Sie jetzt tun“
Ausflugstipps
Die Insel Zypern bietet sowohl im Norden als auch im Süden der Insel diverse Orte und Sehenswürdigkeiten, die man gesehen haben sollte.
Archäologische Parks
Zypern ist die drittgrößte Mittelmeerinsel Europas und hat eine turbulente Geschichte hinter sich. Zudem haben diverse Völker hier ihre Spuren hinterlassen. Heute zeugen noch griechische Tempel, römische Mosaike und unzählige antike Bauwerke davon.
Wenn Sie sich für die Geschichte der Insel interessieren, lohnt sich ein Besuch in einem der archäologischen Parks in den Gegenden um Paphos und Limassol.
Archäologischer Park Paphos
Hier können Sie die verschiedenen Stadien der Zivilisation von der Urgeschichte bis zum Mittelalter erleben. Die Hauptattraktion des Parks stellen die verschiedenen Bodenmosaike in den Ruinen von vier römischen Villen aus dem dritten bis fünften Jahrhundert dar. So erwartet Sie beispielsweise im Haus des Dionysos ein Mosaik des Weingottes oder im Haus des Theseus die Schlacht des Minotaurus. Darüber hinaus können Sie die beeindruckenden Mosaike in den Häusern des Aios und des Orpheus bewundern.
Neben den antiken römischen Villen sind auch das Odeon, welches im zweiten Jahrhundert aus Kalkstein erbaut wurde, oder die große Basilika von Chrysopolitissa einen Blick wert.
Königsgräber von Nea Paphos
Die uralten Grabstätten der zypriotischen Adeligen zählen seit 1980 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Es wird vermutet, dass diese historischen Hinterlassenschaften aus dem dritten Jahrhundert vor Christus stammen. Auch wenn die Bezeichnung vermuten lässt, dass hier tatsächlich Könige begraben sind, ist dem nicht so, denn zu jener Zeit gab es keine zypriotischen Stadtkönige mehr. Es ist daher anzunehmen, dass die Stätten ihren Namen aufgrund der Größe der eindrucksvollen Grabkammern erhalten haben.
Eines der Gräber sticht hier besonders hervor, welches sich etwas abseits der anderen Gräber befindet. Anders als alle anderen Gräber liegt dieses nicht unter der Erde, sondern in einem eigens errichteten Mausoleum. Dieses verfügt über besonders kunstvoll ausgeprägte Stuckverzierungen.
Antike Stadt Kourion
Zu den beeindruckendsten archäologischen Fundstücken der Insel gehören die Überreste von Kourion, eines der wichtigsten Stadtkönigreiche des antiken Zyperns. Das Herzstück der Ausgrabungsstätte bildet das prächtige römisch-griechische Theater, welches im zweiten Jahrhundert vor Christi erbaut und etwa 400 Jahre später erweitert wurde. Inzwischen wurde es aber restauriert und dient heute hauptsächlich in den Sommermonaten als Veranstaltungsort für Open-Air-Musik und Theateraufführungen.
Östlich davon befinden sich die Überreste des Hauses von Eustolios. Hierbei handelt es sich um vier wunderschöne Bodenmosaike aus dem fünften Jahrhundert und um einen höher gelegenen Badekomplex. Weitere eindrucksvolle Mosaikböden mit interessanten Szenen können Sie im Haus des Achilles und im Haus der Gladiatoren bewundern.
Darüber hinaus befinden sich in der Ausgrabungsstätte auch die Überreste einer römischen Agora, einen antiken Marktplatz aus dem dritten Jahrhundert und einer frühchristlichen Basilika aus dem fünften Jahrhundert.
Kykkos-Kloster
Neben den zahlreichen archäologischen Sehenswürdigkeiten verfügt Zypern über viele weitere sehenswerte Bauten.
Eines dieser Bauten ist das Kykkos-Kloster. Hierbei handelt es sich um das größte und wohl auch schönste Kloster Zyperns. Es liegt im schönen Troodos-Gebirge und ist wirklich einen Ausflug wert.
Hier können Sie die Ikone der Gnadenreichen Jungfrau bestaunen. Ihr wird nachgesagt, dass Sie die Macht besitzt, Regen herbei zu holen. Angeblich wurde Sie eigenhändig von Evangelisten Lukas gemalt. In der Rotunde, einem abgedunkelten Raum, sind weitere kostbare Exponate – darunter auch andere uralte Ikonen – ausgestellt. Im zugehörigen Museum finden Sie zudem bedeutende Schätze wie liturgische Gefäße aus Silber und Gold, heilige Bücher und bestickte Messegewänder.
Weindorf Omodos
Mein letzter Ausflugstipp dürfte besonders interessant für Weinliebhaber sein. Es handelt sich um Omodos, ein beschauliches Weindorf aus der byzantinischen Zeit, welches vor allem für seinen Wein, dem Tresterbrand Zivania, bekannt ist.
Hier kommen aber nicht nur Freunde des Weines auf Ihre Kosten. Das Dorf bietet zudem einige Bauwerke, die es sich zu besuchen lohnt. Dazu gehört zum Beispiel das Kloster Timios Stavros mit seinen beeindruckenden Holzschnitzereien oder die Weinbauernhäuser Sokrates und Nikos und das Haus des Linos mit der alten Weinpresse.
Zusätzliche Reisetipps
- Währung
Euro im Süden / türkische Lira im Norden (teilweise wird hier aber auch der Euro akzeptiert) - Spezialitäten
• Halloumi (Käse), Stifado (in Würzessig eingelegtes Rindfleisch),
• Lokoumades (Teigbällchen, die in Honigsirup eingelegt und frittiert werden),
• Kupepia (mit Weinblättern umhüllte Fleischröllchen),
• Afelia (in Rotwein eingelegtes und gekochtes Schweinefleisch) - Steckdosenadapter
Steckdosenadapter Typ G notwendig