Weil das Immunsystem nicht mehr die Kraft hat, wie in jungen Jahren, sind Infektionen im Alter oftmals deutlich gefährlicher. Beugen Sie Viren und Bakterien am besten vor.
Dass Menschen im Alter häufiger erkranken, liegt meist an ihrem geschwächten Immunsystem. Viren und Bakterien werden normalerweise von einem gesunden Immunsystem abgefangen. Im Alter schafft der Körper dies oft nicht, es kommt zu Infektionen, die mitunter lebensbedrohlich sein können.Eine Ansteckung kann direkt oder indirekt erfolgen. Bei einer indirekten Ansteckung reicht schon das Berühren von infizierten Oberflächen oder ein Händedruck. Direkte Ansteckung passiert buchstäblich über Körperkontakt wie Küssen oder auch Anhusten. Nicht jede Infektion ist vermeidbar, viele können aber vorgebeugt werden.
Inhaltsverzeichnis
Influenza (Grippe)
Die Grippe (Influenza) ist eine der häufigsten Infekktionskrankheiten im Alter, bei einem deutlich geschwächten Immunsystem oder entsprechenden Vorerkrankungen leider auch mit tödlichem Verlauf. Hinzu kommt das Risiko, bei einer Influenza-Infektion einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Anders als bei jungen Menschen, müssen die typischen Symptome wie hohes Fieber, Gliederschmerzen oder starker Husten nicht zwingend vorhanden sein. Dafür tritt extreme allgemeine Schwäche und auch Verwirrtheit auf. Grund dafür ist die nachlassende Leistungsfähigkeit im Alter.Stark geschwächte, ältere Menschen müssen im Krankenhaus behandelt werden. Bei einem leichten Grippe-Verlauf hilft Inhalieren mit einer Kochsalzlösung und die Einnahme von Medikamenten gegen Kopf- und Gliederschmerzen.
Vorbeugende Maßnahmen gegen Grippe
- regelmäßiges Lüften
- Einnahme von Vitamin-D Präparaten
- große Menschenansammlungen vermeiden
- häufiges Händewaschen
- Abwehrkräfte stärken (ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung)
COVID-19 (Corona-Virus)
Das Covid-19 Virus hat uns alle, ältere Menschen aber besonders, getroffen. Auch hier ist ein geschwächtes Immunsystem der Grund, warum Senioren schwerer infiziert werden. Die Symptome ähneln zum Teil der einer Grippe. Auch wenn sich die Lage momentan etwas beruhigt hat, ist die Gefahr noch lange nicht gebannt.Vorbeugende Hygienemaßnahmen sind daher weiterhin der beste Schutz, sich vor einer Infektion zu schützen. Tragen Sie einen Mund-Nasenschutz, halten Sie Abstand, wenn Sie sich in der Nähe vieler Menschen befinden, waschen Sie sich regelmäßig die Hände und lassen Sie sich impfen. Bei ersten Anzeichen ist ein Hotgen Antigen Nasentest die beste Methode, das Virus nachzuweisen. Ist der Test positiv, machen Sie sofort einen Termin beim Hausarzt. Er wird weitere Schritte einleiten.
Magen-Darm-Infektionen
Je geschwächter der Körper, desto leichter haben es Erreger in den Körper einzudringen und ihm zu schaden. Dies trifft auch auf den Magen-Darm-Trakt zu. Deshalb haben gerade ältere Menschen ein höheres Risiko, sich mit Noroviren oder Campylobacter-Bakterien zu infizieren. Die Folge sind Magenkrämpfe und starker Durchfall.
Essen Sie kein rohes Fleisch oder rohen Fisch. Kochen Sie Lebensmittel besser ab, oder braten Sie diese durch – gilt besonders für Geflügel. Auch die Küchenhygiene ist eine vorbeugende Maßnahme, sich nicht mit Magen-Darm-Bakterien zu infizieren. Tragen Sie Gummihandschuhe bei der Zubereitung von Speisen und waschen Sie Schneidebretter und Messer am besten in der Spülmaschine.
Lungenentzündung (Pneumonie)
Eine Lungenentzündung, medizinisch Pneumonie, kann sich aus einer Grippe ergeben, aber auch selbstständig entstehen. Viele Senioren stecken sich bei einem Krankenhausaufenthalt an, zeigen aber nicht zwingend die typischen Symptome (Fieber, Schüttelfrost, Thoraxschmerzen). Dafür ist eine erhöhte Atemfrequenz deutlich häufiger der Fall. Vor allem pflegebedürftige Senioren sollten beim geringsten Verdacht einer Lungenentzündung ärztlich untersucht werden.Zur Vorbeugung einer Pneumonie wird sowohl die Grippe-Schutzimpfung als auch die Impfung gegen Pneumokokken (ab dem 60. Lebensjahr) empfohlen. Halten Sie sich zusätzlich mit ausgewogener Ernährung und viel Bewegung an frischer Luft gesund. Für Pflegebedürftige sind Atemübungen und Atemgymnastik gute Präventionsmaßnahmen.
Harnwegsinfektionen
Infekte der Harnwege sind eine der häufigsten Infektionen bei Menschen über 60. Frauen sind allerdings doppelt so oft betroffen wie Männer. Alarmzeichen für einen Harnwegsinfekt sind:
- Beschwerden beim Wasserlassen
- häufiger Harndrang
- starker, unangenehmer Uringeruch
- Blut im Urin
Um dieser Infektion im Alter vorzubeugen, ist viel Trinken (stilles Wasser, Tee) wichtig – mindestens 2 Liter pro Tag. Achten Sie weiterhin darauf, dass Sie Ihre Blase immer komplett entleeren und sich nicht unterkühlen. Schmerzlindernd und vorbeugend wirken auch Kapseln mit Cranberry-Extrakt.
Augeninfektionen
Augenentzündungen können durch Viren und Bakterien ausgelöst werden, aber auch harmloser Natur sein. Häufig sind auch allergische Reaktionen, wie Heuschnupfen, der Auslöser. Besonders anfällig für Infektionen sind trockene Augen, weil hier der natürliche Tränenschutzfilm gestört ist. Lichtempfindlichkeit, Rötungen, Schwellungen und Sekretbildung sind die Folge.
Um eine Ansteckung zu verhindern, vermeiden Sie es am besten, mit den Händen in den Augen zu reiben. Benutzen Sie Handtücher und Waschlappen nur allein und teilen Sie Augenmedikamente (Pipetten) nicht mit anderen Familienmitgliedern.