Konsumverhalten von Senioren: Kaufkraft weiterhin enorm hoch

Die Rentner von heute sind aktiver und äußerst kaufkräftig. Allerdings gibt es Unterschiede im Konsumverhalten zwischen der Generation 50+ und den über 70 Jährigen.

Konsumverhalten von Senioren
Die frischen Lebensmittel regen aktiv zum Kauf an | © NDABCREATIVITY / stock.adobe.com

Wenn Sie treuer Leser im Aktive-Rentner-Forum sind, wird Ihnen sicher schon aufgefallen sein, dass Studenten Sie häufig bitten an Umfragen teilzunehmen. Ein immer wiederkehrendes Thema ist dabei das Kaufverhalten von Senioren. Allein dieser Fakt zeigt schon, dass die Kaufkraft der älteren Generation in der Wirtschaft eine enorme Rolle spielt.

Experten gehen davon aus, dass es in den kommenden Jahren weitaus mehr Haushalte mit älteren Singles und Paaren geben wird, als mit Kindern. Auch Unternehmen haben sich der veränderten Marktsituation angepasst und bieten Produkte und Dienstleistungen an, die sich an den Bedürfnissen älterer Menschen orientieren.

So beeinflusst der demografische Wandel das Konsumverhalten

Der demografische Wandel zeigt ganz klar, dass die jährliche Geburtenrate rückläufig ist, die Lebenserwartung aber steigt. Nicht alle Rentner und Senioren bleiben bis ins hohe Alter fit, ihre Kaufkraft darf trotzdem nicht unterschätzt werden. Nimmt man allein den Pflegesektor, so wird schnell bewusst, wie viel Geld Pflegebedürftige oder deren Angehörige investieren müssen, um den Lebensabend würdevoll zu gestalten. Auch wenn Pflege- und Krankenkassen einen Großteil finanzieren, ein gewisser Eigenanteil bleibt immer. Das Konsumverhalten von Senioren darf also nie pauschal betrachtet werden, sondern ist abhängig vom Wohnort, dem Gesundheitszustand, der Lebenssituation und natürlich dem Einkommen. Wenn Sie sich für die Bevölkerungsprognose in Ihrem Umkreis interessieren, geben Sie auf www.wegweiser-kommune.de einfach Ihren Wohnort oder Landkreis ein.


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Wofür geben Senioren ihr Geld aus?

Kaufkraft weiterhin enorm hoch
Als Senioren noch einmal das große Abenteuer wagen | © goodluz / stock.adobe.com

Reisen stehen ganz oben auf der Wunschliste von Rentnern und werden auch realisiert. Wer den Ruhestand bereits erreicht hat, genießt seinen Lebensabend in vollen Zügen, Langzeiturlaube sind dabei keine Seltenheit. Bei der Generation 50 bis 60 Jahre liegen die Prioritäten noch etwas anders. Das Kaufverhalten geht in Richtung Neuanschaffung. Nach dem Motto: „Wenn wir uns jetzt nichts leisten, wann dann?“, werden alte Möbel durch neue ersetzt, teure Hobbys in Angriff genommen oder die Familienkutsche gegen das Traumauto getauscht. Die Best Ager kaufen bewusst, ohne leichtsinnig zu werden oder über ihre Verhältnisse zu leben. Sorgfältig wird abgewogen, was in bar und was auf Pump gekauft werden kann. Wobei der moderne Senior heute mehr denn je auf Flexibilität bei der Finanzierung achtet, sprich kürzere Laufzeiten und Möglichkeiten zur Sondertilgung sind ihm besonders wichtig. Auf den Punkt gebracht: statt Sparplan steht ein gewisser Lebensstandard im Vordergrund.

➥ Mehr Zeit – mehr Geld – mehr Bildung

Das alte Sprichwort, „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“, dürfte heutzutage überholt sein. Die neu gewonnene Zeit, mit Beginn des Ruhestandes, wird gern und häufig für Bildungsangebote genutzt. Allein im Wintersemester 2014/2015 gab es 14.200 über 65jährige Gasthörer an deutschen Hochschulen. Besonders beliebt waren die Fächer Geschichte und Philosophie. Viele entscheiden sich sogar, selbst ein Studium aufzunehmen. Auch die Volkshochschulen verzeichnen ein steigendes Interesse der älteren Generation. Im Jahr 2013 waren rund 667.000 Kursteilnehmer über 65 Jahre. Im Fokus der Interessengebiete stehen die Themen Gesundheit, Sprachen und Kultur (Quelle: Statistisches Bundesamt Pressekonferenz „Die Generation 65+ in Deutschland„).

Qualität statt Quantität

Während die jüngere Generation ihr Kaufverhalten stark am Preis orientiert, achten Menschen zwischen 50 und 70 Jahren viel mehr auf Qualität. Was sich jetzt geleistet wird soll Bestand haben, da ist es irrelevant ob es ein paar Euro mehr kostet. Die Suche nach Billigprodukten gehört der Vergangenheit an, egal ob es sich um Lebensmittel, Technik oder Einrichtungsgegenstände handelt. In der Lebensphase ab 70 Jahren wendet sich das Blatt dann wieder. Diese Generation gehört zwar auch nicht zu den Pfennigfuchsern, hat sich aber auf bestimmte Marken und Produkte festgelegt. So wird zum Beispiel die seit Jahren genutzte und beliebte Körperlotion weiter gekauft, selbst wenn ein neues, ähnliches Produkt günstiger und ökologischer ist. In Sachen Dienstleistungen sind sich alle Senioren wieder einig, denn hier wird viel Wert auf guten Service und hohen Komfort gelegt.

Senioren und Rentner wissen den Wert ihres Lebensabends zu schätzen. Wenn es also finanziell machbar ist, wird jede Möglichkeit genutzt, den Lebensstandard zu verbessern.

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