Eine Scheidung im Alter, stellt beide Partner vor eine Menge Aufgaben. Häufig verläuft die Trennung nicht ohne Hilfe. Hier unsere Tipps für die Scheidung im Alter.
An Partnern, die viele Jahre miteinander liiert oder verheiratet sind, geht eine Trennung natürlich nicht spurlos vorbei. Gerade die Scheidung im Alter hinterlässt ein tiefes seelisches Loch, das es zu überwinden gilt. Doch nicht nur die Psyche spielt bei einer Scheidung oder Trennung eine gravierende Rolle, sondern auch der finanzielle Aspekt.
Inhaltsverzeichnis
Scheidung im Alter – Was kommt auf einen zu?
» Trennung von Liebgewonnenem
Jede Form der Trennung ist ein einschneidendes Erlebnis – besonders die Scheidung im Alter. Trennung bedeutet nicht zuletzt, sich von lieb gewonnenen Gegenständen, dem Haustier oder sonstigen Dingen zu trennen, an die man sich über viele Jahre gewöhnt hat. Dieses Trennen tut weh, doch genau diesen Schmerz gilt es zu bewältigen. Schließlich muss ein klarer Schlussstrich gezogen werden.
» Streit vermeiden
Im Alter kommt erschwerend hinzu, dass es nicht etwa nur um ein paar Kleinigkeiten geht, die untereinander aufgeteilt werden müssen. Gerade nach vielen Ehejahren hat sich ein gigantisches Spektrum an allen nur erdenklichen Gegenständen angesammelt. Streit ist in so einem Fall meist schon vorprogrammiert – es sei denn, dass einer der Partner auf vieles verzichten kann. Der Begriff Gütertrennung kommt spätestens vor Gericht zur Sprache, wenn es zuvor keine Einigung gegeben hat.
Der Weg zum Scheidungsrichter
» Gemeinsamer Anwalt spart Kosten
Auch bei einer Trennung im Alter führt der erste Weg zum Anwalt. Sind zuvor alle wesentlichen Dinge gütlich geregelt worden, wie zum Beispiel die Gütertrennung und die Frage um ein eventuell vorhandenes Eigentumshaus, kann auch ein gemeinsamer Anwalt gewählt werden. Dies ist nicht zuletzt eine Kostenfrage, denn anwaltlicher Beistand kann sehr kostspielig sein.
» Versorgungsausgleich regelt finanzielle Zukunft
Aufgabe des Anwalts ist es auch, den Versorgungsausgleich gemeinsam mit dem jeweiligen Ehepartner auszufüllen Dieser regelt den Anspruch auf Altersversorgung beider Partner und wird gegeneinander aufgerechnet – abhängig von dem bis dahin erzielten Durchschnittsverdienst. Nach dem Trennungsjahr kann der Scheidungsrichter die Ehe dann für gescheitert erklären.
Psychische Probleme nach der Trennung
» Plötzlich einsam
Nicht nur finanzielle Aspekte ergeben sich aus einer Trennung. Auch die Seele leidet darunter. Nicht selten sind Paare bis ins hohe Alter miteinander aus Gewohnheit verheiratet. Auch die Angst, plötzlich einsam und verlassen zu sein, nimmt besonders ältere Menschen sehr mit. Seelische Erkrankungen können die Folge sein.
Es ist deshalb ratsam, einen Psychologen zur Hilfe zu nehmen, der eventuell aufkommende Fragen rund um das Alleinsein klären und beantworten kann.
» Einseitige Liebe
Doch es ist nicht immer nur die Gewohnheit, die der Grund für eine langjährige Ehe ist. In vielen Fällen ist es tatsächlich Liebe – wahre Liebe. Leider wird diese Liebe nicht selten nur von einem der Partner empfunden. Im Alter kennt man sich in- und auswendig, hat viel miteinander durchlebt und fühlt sich verbunden. Aber gerade diese zahlreichen Erlebnisse sind eben auch ein Trennungsgrund. Oft scheitert einer der Partner an dem Trott, der sich leider Gottes einschleichen kann.
» Suche nach etwas Neuem
Manchmal ist es aber auch die Suche nach etwas Neuem, Unbekannten. Viele Gründe können somit ausschlaggebend dafür sein, sich für eine Trennung zu entscheiden. Der Partner, welcher unter dieser Trennung im Alter leidet, findet zahlreiche Möglichkeiten, sich seelisch stützen und unterstützen zu lassen.
Steht die Trennung an, so sind all diese Dinge zu überdenken. Ist man wirklich bereit, noch einmal ganz von vorn anzufangen? Macht es nicht viel mehr Sinn, sich Unterstützung in Form einer Eheberatung zu suchen? (Therapeuten auch in ihrer Nähe finden Sie auf therapie.de).
Solange diese Fragen offen sind, sollte eine Trennung nicht einfach vollzogen werden. Der Weg bis zur endgültigen Trennung ist oft steinig und mit viel psychischem Druck verbunden. Will man all das im hohen Alter tatsächlich noch auf sich nehmen? Es gab schließlich einen Grund dafür, mit dem Partner über so viele Jahre verheiratet gewesen zu sein.
3 Kommentare
Rentenalter wird von vielen Partner sehr schwer empfunden. Darunter leidet dementsprechend der Partner. Sollte sich in dieser Zeit die Frau um die Enkel kümmern wollen und den eigenen Kindern damit helfen, ist es für den Ehemann unerträglich. Witziger weise ist es für ihm Grund die Ehe zu beenden. Und das im alter von 70 Jahren. Schwer nachvollziehbar – Egoismus, Depression, alte Muster. Wie geht aber dann das Leben weiter? Wann wird endlich die Ehe zu einer gleichwertige Partnerschaft ?
Das Problem ist, dass Frauen meines Alters sehr oft zurück gesteckt haben.
Immer Harmonie nach außen darstellen.
Angst, was kann das Umfeld, die Anderen sagen.
Keinen Mut, angst vor der Zukunft.
Aber warum sind wir Frauen so blöd?
Gibt es Hilfe?
Beratung?
Ich kenne das. Frauen sind nicht wirklich „blöd“,sondern eher bereit, sich zurückzunehmen. Der Grund ist sehr oft die Hoffnung „es werde doch noch alles gut werden „. Möglicherweise sind Frauen aufgrund eines ausgeprägten Harmoniebedürfnisses kompromissbereiter.
Davon profitiert dann eben der Partner.