Mit einem speziellen Seniorenhandy, welches über eine GPS Ortung Funktion verfügt, können Demenzkranke bei ihren Alleingängen schneller gefunden werden. Wie wichtig und lebensrettend dies oftmals ist, wird häufig unterschätzt.
Etwa 1,6 Millionen Menschen in Deutschland sind derzeit an Demenz erkrankt. Experten sagen bis zum Jahr 2050 sogar eine Verdoppelung dieser Zahl voraus (siehe Prognose). Das klingt erschreckend, denn niemand möchte den Weg des Vergessens freiwillig gehen, aussuchen kann man es sich aber nicht. Angehörige müssen sich mit dem Thema Alzheimer auseinandersetzen und der Tatsache ins Auge sehen, dass Vater, Mutter oder auch der Partner sich immer weiter in ihre eigene Welt entfernen.
Werden demenzkranke Angehörige zu Hause betreut, lastet eine enorme Verantwortung auf den Angehörigen. Je fortgeschrittener die Demenz ist, desto mehr wächst die Gefahr, dass der Patient still und heimlich die Wohnung verlässt. Die sogenannte Weglauftendenz kann zu einer ernsten gesundheitlichen Bedrohung werden, denn bis so mancher Demenzkranke gefunden wird, kann er schon mehrere Kilometer gelaufen sein. Unterkühlung oder Dehydrierung sind dann keine Seltenheit.
Schnelles Auffinden rettet Leben
Was können Familienmitglieder also tun, um den Dementen vor solchen Gefahren zu schützen? Das Einsperren in die Wohnung ist sicher keine Option! Zum Glück haben sich Hersteller auf die Zielgruppe 60+ eingestellt und leichtbedienbare Handys entwickelt, mit denen Senioren im Bedarfsfall sofort einen Notruf auslösen können (siehe auch Ratgeber für Seniorenhandys).
Ein Demenzkranker wird diese Option aber nicht nutzen, da er sich selbst in Sicherheit wiegt. Angehörigen ist es dank moderner Technik möglich, Demenzkranke mittels GPS Ortung schnell wieder aufzufinden. Ein speziell mit dieser Technik ausgestattetes Seniorenhandy genügt, dass Familie oder auch Pflegepersonal im Bedarfsfall sofort reagieren können.
Seniorenhandy mit GPS Ortung – 3 Modelle vorgestellt
GPS kommt aus dem Englischen und bedeutet Global Positioning System (mehr dazu hier). Über dieses System wird genau ermittelt, wo sich der Demente gerade befindet. Voraussetzung ist natürlich, dass er das Handy bei sich trägt und es auch eingeschaltet ist.
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Emporia Elegance Plus V36_001
Beim Seniorenhandy Emporia Elegance Plus wurde nicht nur darauf geachtet, dass es einen hohen Sicherheitsstandard für ältere Menschen erfüllt, sondern auch ein Augenmerk auf das Design gelegt. Das große beleuchtete Display und die leicht bedienbaren Tasten werden umrahmt von einer modernen klavierlack-ähnlichen Oberfläche.
Neben den optischen Aspekten verfügt das Emporia Elegance über eine Notruftaste, die akustische Wiedergabe der gewählten Rufnummer und die eventuell lebensrettende GPS Ortung. Tritt der Notfall ein, werden die Koordinaten des Vermissten sogar per SMS übertragen.
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Panasonic KX-TU325
Das Seniorenhandy von Panasonic spricht besonders Menschen an, die Schwierigkeiten mit der Motorik haben. Dank geriffelter Tastatur wird die Bedienung deutlich erleichtert, ebenso durch die leicht gewölbten Tasten. Sollte der Besitzer das Handy einmal fallen lassen, dürfte es dem Gerät nichts ausmachen. Der Hersteller hat nämlich extra auf eine gewisse Stoßfestigkeit geachtet.
Die wichtige GPS Ortungsfunktion ist selbstverständlich vorhanden und sogar mit der Notruffunktion kombinierbar. Kann der „Kranke“ das Telefon noch selbst bedienen und sendet einen Notruf, werden die Koordinaten direkt an die vorher festgelegte Nummer gesendet.
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Auro Comfort 1060
Das Auro Comfort 1060 GPS bekam zwar von der Stiftung Warentest nur ein befriedigend, kann aber, je nach Anspruch, als Seniorenhandy völlig ausreichend sein. Über die drei Kurzwahltasten können mit einem Klick die wichtigsten Personen angerufen werden. Außerdem verfügt dieses Seniorenhandy über eine Notfalltaste, mit der ein Notruf abgesetzt bzw. eine entsprechende Nachricht aktiviert wird.
Der Knackpunkt bei diesem Handy ist die nur teilweise zufrieden stellende GPS Ortung. Diese ist zwar vorhanden, wird aber nur alle 30 Minuten aktualisiert. Setzt man diese ein, kann es also passieren, dass der Demenzkranke sich schon mehrere hundert Meter von der gemeldeten Stelle entfernt befindet.
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Emporia Elegance Plus | Panasonic KX-TU325 | Auro Comfort 1060 | |
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Display | OLED Farbe | TFT Farbe | LCD Farbe |
Displaygröße | 128 x 160 Pixel | 128 x 160 Pixel | 128 x 160 Pixel |
große Tasten | Ja | Ja | Ja |
Gewicht | 92g | 88g | 100g |
Notruffunktion | Notruftaste für bis zu 5 Nummern | Notruftaste mit Freisprechfunktion | Notruftaste für bis zu 3 Nummern |
Hörgeräte-kompatibel | Ja | Ja | Ja |
GPS-Ortung | Ja | Ja | ja (verzögert, da nur alle 30min) |
Preis ab (Stand Oktober 2013) | ca. 87 Euro | ca. 81 Euro | ca. 118 Euro |
Sicher hat man im ersten Moment Skrupel, den Demenzkranken mittels Handy und GPS zu überwachen. Angehörige und Pflegekräfte haben aber manchmal keine andere Wahl. Überlegt man es sich genau, ist diese Methode immer noch besser als stundenlanges Bangen, ob der Patient gefunden und gesund zurückgebracht wird.
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