Warum treten gerade bei Senioren Darmprobleme auf, welche sind das und was können ältere Menschen dagegen tun? Unsere Tipps zur gesunden Verdauung hier.

Was tun bei Darmproblemen?
Darmbeschwerden sind sehr schmerzhaft und erschweren uns den Alltag | © Victor Koldunov / stock.adobe.com

Magenschmerzen, Sodbrennen, Durchfall, Verstopfung, Blähungen und Völlegefühl können im Alter besonders häufig auftreten. Die Ursachen: die Funktion der Organe lässt im Alter nach.

Oft ist auch der Magen-Darmtrakt im Laufe des Lebens empfindlicher geworden. Da das natürliche Durstgefühl zurückgeht, trinken Senioren oft auch nicht genug.

Verstopfung im Alter – Symptome und Hilfe

Bei den zahlreichen Verdauungsstörungen bei Senioren sind vor allem Verstopfung und Darmträgheit, aber auch Durchfall ein großes Problem. Bei chronischer Verstopfung ist die Darmentleerung erschwert, unvollständig oder passiert zu selten. Viele Menschen glauben fälschlicherweise, dass eine tägliche Darmentleerung notwendig sei. Doch dreimal die Woche ist ausreichend und gesund. Von einer Verstopfung spricht der Arzt nur, wenn man 3 Monate lang weniger als dreimal pro Woche Stuhlgang hat, nur dann liegt eine echte Störung vor.


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Abführmittel nur bedingt empfehlenswert

Was können Sie gegen dieses lästige Darmproblem tun? Abführmittel versprechen schnelle Hilfe. Doch dabei ist Vorsicht geboten, denn sie können die Darmprobleme bei Senioren verschärfen. Sie sollten nur kurzzeitig angewandt werden, denn sie machen den Darm träge, da er sich an die Hilfe von außen gewöhnt. So führt die regelmäßige Einnahme von Abführmitteln oft zu chronischer Darmträgheit und ist eine der Ursachen von anhaltender Verstopfung. Besser ist es, die Verstopfung mit altbekannten Hausmitteln in den Griff zu bekommen.

Ballaststoffe zur Vorbeugung der Verstopfung

Um einer Verstopfung im Alter vorzubeugen, sollten Sie auf eine ballaststoffreiche Ernährung achten.

  • Essen Sie morgens Müsli mit Flohsamen, Leinsamen oder Kleie.
  • Auch klein geschnittenes Trockenobst, wie Backpflaumen oder Feigen, helfen.
  • Insgesamt ist eine ballaststoffreiche Ernährung mit vielen Vollkornprodukten und – wenn möglich – 5 mal am Tag Obst und Gemüse sehr hilfreich.
Beugen Sie Verdauungsstörung vor
Mit den Jahren ändert sich die Darmflora | © rh2010 / stock.adobe.com

Auch eine kleine Fastenkur oder einfach mal ein Obsttag zur Entlastung wird empfohlen. Manchen Senioren hilft es auch, bei Verstopfung mehr Bewegung in ihren Alltag einzubauen oder ein paar gezielte Gymnastikübungen für den Bauch zu machen. Kniebeugen sind dabei ideal. So kommt das ganze Verdauungssystem wieder in Schwung.

Es lohnt sich auf alle Fälle zu versuchen, ohne Abführmittel auszukommen und insgesamt seinen Lebensstil mit mehr Bewegung, viel Trinken und ausreichenden Ballaststoffen darmfreundlicher zu gestalten.

Durchfall im Alter

Auch das Gegenteil von Verstopfung ist für viele Senioren ein Problem: Durchfall. Gerade für Senioren, die viel außer Haus gehen, ist der plötzliche und flüssige Stuhlabgang eine mittlere Katastrophe. Die Gedanken kreisen nur noch darum, die nächste Toilette zu finden.

Man unterscheidet zwischen chronischem Durchfall und akuter Diarrhö, ausgelöst durch Darmbakterien oder das Norovirus. Durchfall, Erbrechen und Übelkeit sind die typischen Symptome einer Magen-Darm-Infektion. Tritt der Durchfall häufiger auf, lautet die Diagnose „chronischer Durchfall“. Dabei haben Betroffene mindestens 3-mal am Tag Stuhlgang mit verminderter Konsistenz. Gerade bei Älteren darf anhaltender Durchfall nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Denn der Körper kann bei dieser Verdauungsstörung sehr schnell viel Wasser, Salz und wichtige Mineralien verlieren. Ohne ärztliche Behandlung besteht die Gefahr der Austrocknung, der Dehydration. Diese kann für Senioren schnell lebensbedrohlich werden.

Wärme und Heilkräuter bei Darmproblemen

Nach einer repräsentativen Umfrage der Apotheken-Rundschau hilft vielen Menschen bei Verdauungsproblemen auch eine Wärmflasche. Die wohlige Wärme auf dem Bauch entspannt und entkrampft zugleich. Tatsächlich kann Wärme Bauchschmerzen lindern, die durch Durchfall, Verstopfung oder Blähungen verursacht werden. Gegen Verdauungsstörungen sind auch viele Heilkräuter gewachsen. Ihr Vorteil: sie haben so gut wie keine Nebenwirkungen.

  • Die Kamille, der Klassiker unter den Heilpflanzen, löst Krämpfe und beruhigt. Sie hat auch einen leicht antibiotischen Effekt und hilft deshalb bei vielen Verdauungsstörungen.
  • Pfefferminze wirkt besonders gut bei schmerzhaften Koliken. Sie lindert Übelkeit und regt den Gallenfluss an und beugt dadurch übermäßigen Gärungsprozessen und Blähungen vor.
  • Auch Kümmel verringert die Gasbildung bei Darmproblemen und hilft gegen Völlegefühl. In Teemischungen sind auch oft Schafgarbe, Süßholz und die bittere Schleifenblume beigemengt.

Grenzen der Selbstbehandlung von Verdauungsstörungen

Aber die Selbstbehandlung hat auch ihre Grenzen. Hinter Darmbeschwerden kann auch eine ernsthafte Erkrankung stecken. In folgenden Fällen sollten Sie die Symptome nicht auf die leichte Schulter nehmen und sofort zum Arzt gehen:

  • wenn die Darmprobleme länger als 2-3 Tage anhalten,
  • bei plötzlichem Fieber,
  • bei Blut im Stuhl
  • und bei Verdacht auf eine akute Magen-Darm-Infektion.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

2 Kommentare

  1. Mein Onkel hat Schwierigkeiten im Darmbereich, ist sich jedoch nicht sicher, ob es der Darm ist. Er sagt, dass er ein stechendes Gefühl im linken Unterbauch hat. Gleichzeitig hat er auch häufig Verstopfungen, wie Sie sagen. Am besten sollte er sich von einem Internisten untersuchen lassen.

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