Schmerzen im Arm- oder Kniegelenk werden von reiferen Frauen kaum mit den Wechseljahren in Verbindung gebracht. Dabei könnte das der Auslöser sein.
Es gibt Dinge im Leben einer Frau, auf die sie gut und gern verzichten kann. Die Wechseljahre, medizinisch Klimakterium, gehören definitiv dazu. Die Natur hat es aber nun einmal so eingerichtet, dass wir um diesen Lebensabschnitt nicht herum kommen.
Es ist der Lauf der Zeit, dass sich der Körper mit zunehmendem Alter verändert. So sind Alterungserscheinungen der Haut oder Augenprobleme, ganz normal. In den Wechseljahren können dann aber auch gesundheitliche Beschwerden hinzukommen, wobei nicht jede Dame über 50 betroffen ist.
Während Hitzewallungen und Schlafstörungen als deutliche Symptome der Wechseljahre (Übersicht siehe lifeline.de) wahrgenommen werden, zählen viele Seniorinnen auftretende Gelenkschmerzen eher zu den „normalen Abnutzungserscheinungen“ im Alter.
Gründe für Gelenkschmerzen in den Wechseljahren
Manche Frauen spüren die Wechseljahre fast gar nicht, andere leiden extrem. Grund ist der sinkende Östrogenspiegel während der Wechseljahre. Die hormonelle Veränderung ist dafür verantwortlich, dass sich Schmerzen in den Gelenken, an Armen und Beinen, einstellen. Das heißt, je tiefer der Östrogenspiegel sinkt, desto heftiger können die Schmerzen sein.
Im schlimmsten Fall entwickeln sich daraus ernsthafte Erkrankungen, wie Rheuma und Arthritis, die dann mit entzündungshemmenden Medikamenten behandelt werden müssen. Da Rheuma nicht heilbar ist, liegt der Fokus darauf, dem Patienten weitestgehend die Schmerzen zu nehmen. Um alltägliche Dinge trotzdem bewältigen zu können, werden passgenaue Bandagen empfohlen (bei careshop.de erhältlich), die mit eingearbeiteten Druckpolstern die Stabilität des Gelenks verbessern.
Wenn die Gelenkschmiere fehlt
Wie oben erwähnt, ist der sinkende Östrogenspiegel, die Ursache für Gelenkschmerzen in den Wechseljahren. Wir können uns quasi nur dann schmerzfrei bewegen, wenn genug Gleitmittel in den Gelenken vorhanden ist. Da das Östrogen ein wichtiger Faktor für die Produktion der so genannten Gleitflüssigkeit ist, kommt es zu Schmerzen, sobald diese nicht mehr ausreichend produziert wird.
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Hilfe bei Gelenkschmerzen in den Wechseljahren
Am wichtigsten ist es, dass Sie die Schmerzen nicht einfach hinnehmen, sondern sich einem Arzt anvertrauen. Im Zusammenspiel von Gynäkologe und Hausarzt, können auf Sie persönlich abgestimmte Therapien entwickelt werden, die auf jeden Fall zur Minderung der Beschwerden führen.
❶ Hormontherapie bei Gelenkschmerzen
Auch wenn die Hormontherapie heute deutlich weniger angewandt wird, als in den letzten Jahren, so ist sie immer noch ein Behandlungsbestandteil bei Gelenkschmerzen im Klimakterium. Ziel ist es, den gesunkenen Östrogenanteil wieder auszugleichen. Dazu werden der Patientin Hormone verabreicht, die das Östrogen-Gleichgewicht wieder herstellen sollen und so die Schmerzen lindern.
Eventuelle Vorerkrankungen, sowie eine eventuelle Veranlagung zum Brustkrebs müssen vor Beginn der Hormonersatztherapie genau geprüft werden. Auch wenn die Dosierung gegenüber den Anfängen in den 1980er Jahren deutlich reduziert wurde, bleibt immer ein gewisses Restrisiko. So erhob die Women’s Health Initiative bereits 2002 mit ihrer Studie deutliche Kritik an der Hormonersatztherapie, aufgrund eines erhöhten Herzinfarktrisikos der Patienten. Mehr dazu auf wissenschaft.de.
❷ TCM – chinesische Methode
Die Wirksamkeit der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) ist wissenschaftlich zwar nicht nachgewiesen, gewinnt in Europa aber zunehmend an Sympathisanten. Grund ist die sanfte Heilmethode auf Naturbasis. Auch die TCM hat das Ziel, den gesunkenen Östrogenspiegel auszugleichen. Dazu kommen verschiedene Methoden zur Anwendung:
- Pflanzliche Arzneimittel (Tabletten, Tinkturen, Pflaster, Salben)
- Akupunktur und Akupressur
- Meditative Atemübungen
- Bewegungstherapie
- Ernährungslehre nach den 5 Elementen (Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser)
❸ Heilkräuter gegen Gelenkschmerzen in den Wechseljahren
Ähnlich, wie bei der traditionellen chinesischen Medizin, wird auch bei der Therapie mit Heilkräutern verfahren. Zum Einsatz kommen vorwiegend frische, selbst hergestellte Tee’s aus Kampfer, Arnika, Brennnessel, Wacholder und / oder Teebaum, die eine schmerzlindernde Wirkung haben. Immer häufiger vertrauen Frauen auch auf den positiven Effekt von Bachblüten und Schüssler Salze.
❹ Bewegung zum Muskelaufbau
Auch wenn Sie das Gefühl haben, Sie mögen sich mit den Gelenkschmerzen am liebsten gar nicht bewegen, ist dies der falsche Weg. Mit dem sinkenden Östrogenspiegel schwindet zunehmend auch die Knochensubstanz. Ohne hier medizinisch weiter ins Detail gehen zu wollen, kann gesagt werden, dass Östrogene Anteil an den für den Knochenaufbau wichtigen Zellen haben. Ausreichend Bewegung ist deshalb auch eine Form der Therapie.
Besonders geeignet sind leichte Dehnübungen, Nordic Walking und Schwimmen. Testen Sie dabei Ihre persönlichen Grenzen aus, aber übertreiben Sie es nicht!
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