Anfängliche Probleme mit der Gleitsichtbrille sind normal. Manch einer hat mehr Schwierigkeiten, andere wiederum gar keine. Was Sie tun können, um mit der Gleitsichtbrille besser zurecht zu kommen, erfahren Sie hier.

Anfängliche Probleme mit der Gleitsichtbrille sind normal
Eine Gleitsichtbrille wird auch Mehrstärkenbrille genannt | © deagreez / stock.adobe.com

Die Brille zum Lesen liegt auf dem Küchentisch, die Fernbrille bleibt im Auto und für die Bettlektüre muss natürlich auch noch ein extra Exemplar vorhanden sein. Ab einem gewissen Alter geht es nicht mehr ohne Nasenfahrrad, schlimm nur, wenn man ständig auf der Suche danach ist. Ich habe sogar schon Menschen gesehen, die sich mit Brillenketten in verschiedenen Farben behelfen und alle Modelle übereinander am Oberkörper baumeln lassen. Also ehrlich, auf Dauer ist das einfach nur nervend.

Das die meisten Menschen mit zunehmendem Alter eine Brille brauchen, bringt die Alterssichtigkeit so mit sich. Dieser Prozess lässt sich nicht aufhalten, das Wirrwarr mit der Fern- und Lesebrille muss deshalb aber noch lange nicht in Kauf genommen werden. Die Lösung ist eine Gleitsichtbrille, die Optiker oder Augenarzt empfehlen. Allerdings scheuen sich viele vor dem Kauf, weil Sie Probleme mit der Gleitsichtbrille befürchten.

Diese Vorteile sprechen für eine Gleitsichtbrille

Zunächst die gute Nachricht, die Gleitsichtbrille ist wirklich die optimale Lösung, wenn Sie sowohl kurzsichtig, als auch auf eine Lesebrille angewiesen sind.

Fließender Übergang beider Linsen

Der größte Vorteil ist sicher der gleitende Übergang der beiden Sehstärken. Bei einer Bifokalbrille haben Sie zwar auch beide Linsen in einem Modell, der Übergang zu einander ist aber „hart“. Einfacher gesagt ist es dann so, dass Sie im oberen Drittel den Bereich zum Weit gucken haben und im unteren Teil eine Partie mit der Stärke zum Nah sehen. Bei der Gleitsichtbrille gibt es keinen harten Bruch zwischen den beiden Linsen, der Übergang ist fließend.

Optische Aspekte

Gleitsichtbrillen gibt es auch im modernen Design
Brillen sind mehr als eine reine Sehhilfe, sie dienen längst als modisches Accessoire | © Yakobchuk Olena / stock.adobe.com

Topmodische Brillenmodelle von Ihrem Optiker um die Ecke, von my-spexx.de aus dem Internet oder als Mitbringsel aus dem letzten Urlaub, lassen die Brille heutzutage zu einem echten Hingucker werden. Trotzdem steht bei vielen die Eitelkeit im Vordergrund, so dass sie besser auf eine Brille verzichten würden. Wer gibt schon gerne zu, dass er jetzt in einem Alter ist, wo er ohne Lesebrille nicht mehr zurechtkommt? Auch in diesem Punkt liegt die Gleitsichtbrille vorn. Wer Ihnen gegenüber steht, wird nicht erkennen, dass Sie sowohl eine Fern-, als auch eine Lesebrille tragen. Der harte Einschliff ist nicht vorhanden, was Ihre neue Brille zu einem schicken Accessoire, statt dem notwendigen Übel, werden lässt.

Scharfer Durchblick

Durch die Verschmelzung des Nah- und Fernbereiches können Sie in jeder Situation klar und deutlich sehen. Es gibt quasi keine Sehlücken durch irgendwelche Zwischendistanzen.


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Probleme mit der Gleitsichtbrille und was Sie dagegen tun können

Die Gewöhnung an die Gleitsichtbrille bedarf etwas Zeit
Nach kurzer Zeit möchte man das Sehen mit nur einer Gleitsichtbrille nicht mehr missen | © Günter Menzl / stock.adobe.com

Hört man sich einmal um, oder durchstöbert diverse Internetforen, so ist häufig von Problemen mit der Gleitsichtbrille – gerade in der Anfangsphase des Tragens – zu hören. In den meisten Fällen geben sich diese Schwierigkeiten nach spätestens drei bis vier Wochen aber wieder.

Schwindelgefühl und Kopfschmerzen

Das häufigste Problem über das Gleitsichtbrillenneulinge klagen, ist Schwindelgefühl bzw. Gleichgewichtsstörungen und Kopfschmerzen. Es ist verständlich, dass sich sowohl die Augen, als auch das Gehirn an die neue Sehqualität gewöhnen müssen. Jetzt sollten Sie Geduld beweisen und die Brille trotzdem den ganzen Tag tragen. Wenn machbar, verzichten Sie bei Schwindel aber besser aufs Autofahren, um sich selbst und andere nicht zu gefährden.

Probleme beim Treppensteigen

Der Höhenunterschied beim Treppensteigen ist ein weiteres Problem, welches in den ersten Tagen auftreten kann. Versuchen Sie, den Kopf so zu halten, dass Sie nur durch den oberen Bereich schauen. Damit vermeiden Sie, dass die Stufen vor Ihren Augen verschwimmen.

Probleme beim Autofahren mit Gleitsichtbrille

Auch im Straßenverkehr kann es anfänglich zu Schwierigkeiten kommen. Wenn Sie im Außenspiegel nicht mehr alles erkennen können, arbeiten Sie wieder mit dem Kopf. Leicht nach unten gesenkt, richtet sich Ihr Blick durch den Fernbereich. Gleiches gilt für den Schulterblick – bitte den Kopf stärker drehen als sonst.

Der Trick mit dem Kopf

Um wirklich in allen Bereichen scharf zu sehen, müssen Sie nicht nur die Augen bewegen, sondern nun auch den Kopf. Wenn Sie das ausgiebig geübt haben, werden sich auch alle Probleme mit der Gleitsichtbrille erledigen. Wollen Sie Weit sehen, heben Sie den Kopf leicht an, zum Nah sehen senken Sie den Kopf etwas. So schauen Sie immer durch den Bereich der Brille, der für die jeweilige Entfernung zuständig ist.

dagmar

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

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