In den Wechseljahren macht der Körper viele Veränderungen durch. Kreislaufprobleme sind eine der häufigen Folgen.

Kreislaufprobleme
Hormonschwankungen sind oft die Ursache für Kreislaufprobleme – © astrosystem / stock.adobe.com

Bei einigen Frauen sackt der Blutdruck ab, bei anderen steigt er – manchmal sogar bedenklich. Wenn die Wechseljahre auf den Kreislauf schlagen, leiden Frauen deshalb häufiger unter Schwindel, Müdigkeit und Herzrasen, aber auch unter ungewohnten Kopfschmerzen und abfallender Leistungsfähigkeit. Lesen Sie jetzt, wie Sie trotzdem aktiv bleiben.

Warum machen die Wechseljahre Kreislaufprobleme?

Die Wechseljahre sind die Zeit eines großen hormonellen Umbruchs. Die Sexualhormone regeln aber längst nicht nur die Fruchtbarkeit. Sie sind an vielen Prozessen im Körper beteiligt, unter anderem auch am Kreislauf und am Sauerstofftransport im Blut. Kreislaufprobleme sind also eine fast logische Folge, wenn dieses System aus dem Gleichgewicht gerät.

Das Hormon Gestagen etwa beeinflusst auch die Dynamik von Gefäßen wie den Venen. Schwankungen bei diesem Hormon können also auch Schwankungen im Blutdruck auslösen und während der Wechseljahre daher öfter für einen schwachen Kreislauf sorgen. Wird infolge der Veränderungen durch einen zu niedrigen Blutdruck weniger Sauerstoff nach oben transportiert, erreicht auch weniger des lebensnotwendigen Gases das Gehirn. Die Folge: Das Gehirn ist unterversorgt und Ihnen wird schwindlig.



Während der Wechseljahre ist also nicht unbedingt der Gleichgewichtssinn, sondern ebenso der Kreislauf die Ursache für Schwindel. Sollten Sie dann aufgrund der hormonellen Störungen auch noch schlecht schlafen, kann auch das in typischen Kreislaufproblemen resultieren.

Wechseljahre: Tipps um den Kreislauf zu regulieren

Während der Wechseljahre können Sie Kreislaufproblemen auf verschiedene Weisen begegnen. Achtsamkeit, eine gesunde Ernährung und Bewegung sind dabei Schlüsselfaktoren. Dazu gibt es so manch hilfreiche Tipps und Hausmittel.

❍ Tipp 1 – Ernährung für den Kreislauf

Ernährung in den Wechseljahren
Essen Sie viel frisches Gemüse und etwas Obst – © NDABCREATIVITY / stock.adobe.com

Während der Wechseljahre für den Kreislauf essen? Ja, genau. Eine besondere Diät müssen Sie dabei nicht halten. In der Regel reichen die Leitlinien für gesunde Ernährung aus. Hierzu hilft z.B. ein Blick auf die 10 Regeln der DGE. Das heißt: Kochen Sie am besten selbst und essen täglich viel frisches Gemüse und etwas Obst. Greifen Sie bei Backwaren auf Vollkorn zurück. Dazu verzehren Sie wenig Fleisch und Milchprodukte, dafür viele Hülsenfrüchte, Nüsse und gesunde Pflanzenöle – und schon ist die Ernährung auch für den Kreislauf perfekt – fast zumindest.

Wenn Sie in den Wechseljahren Probleme mit dem Kreislauf haben, müssen Sie nämlich besonders auf einen Aspekt achten: Salz. Ist Ihr Blutdruck zu niedrig, darf es ruhig etwas mehr sein. Bei zu hohem Blutdruck sollten Sie daran sehr sparen. Dann kommt es Ihnen doppelt zugute, wenn Sie frisch und selbst kochen, denn Fertigprodukte sind oft sehr salzreich.

❍ Tipp 2 – Mehr Bewegung für den Kreislauf

Fahrrad fahren
Fahrrad fahren bringt den Kreislauf in Schwung – © New Africa / stock.adobe.com

Gegen Wechselbeschwerden beim Kreislauf sind zwar auch einige Kräuter gewachsen, die beste Medizin ist jedoch Bewegung. Das spüren Sie vor allem, wenn Sie eher zu einem recht niedrigen Blutdruck neigen. Aber auch Frauen mit erhöhtem Blutdruck profitieren von sportlicher Betätigung.

In den Wechseljahren braucht der Kreislauf aber keinen Marathon, um wieder so richtig in Schwung zu kommen. Mit regelmäßiger, aber eher mäßiger Bewegung tun Sie sich mehr Gutes, als wenn Sie es übertreiben.

Wählen Sie am besten eine Ausdauersportart ohne große Belastungsspitzen. Radeln, Schwimmen, Walken oder Wandern sind dafür ideal. Auch langsame, entspannende Bewegungsformen wie Yoga tun dem Herz-Kreislauf-System gut. Damit überstehen Sie die Wechseljahre auch in puncto Kreislauf besser.

❍ Tipp 3 – Weniger Druck für den Kreislauf

Relaxen
Gönnen Sie sich auch mal eine Auszeit – © fizkes / stock.adobe.com

Wenn Ihnen in den Wechseljahren der Kreislauf zu schaffen macht, lassen Sie öfter einmal alle Fünfe gerade sein. Reduzieren Sie Stressfaktoren und sagen Sie ruhig auch mal nein. Schaffen Sie sich dafür Zeiten in Ihrem Alltag, die Sie ganz der Entspannung widmen: Zeit für ein schönes Bad, für einen Saunagang oder ein gutes Buch.

Und wenn Sie in den Wechseljahren ab und zu unter akuten Kreislaufproblemen leiden, kann es schon helfen, in solchen Momenten ganz wörtlich die Beine hochzulegen und einige Male ganz tief durchzuatmen.

❍ Tipp 4 – Hausmittel für den Kreislauf

Tee trinken
Pfefferminztee hat eine anregende Wirkung – © Peter Atkins / stock.adobe.com

Bei Wechselbeschwerden können Sie Ihrem Kreislauf auch mit kleinen Hausmitteln helfen. Schlägt während der Wechseljahre der Kreislauf Saltos, tut ihm vielleicht die ausgleichende Wirkung des Weißdorns gut. Den können Sie sich dann einfach als Tee aufbrühen. Ist Ihr Blutdruck oft zu niedrig, hilft die anregende Wirkung von Mate oder Pfefferminze im Tee.

Präparate mit Mönchspfeffer aus der Apotheke richten sich zwar für die Wechseljahre nicht direkt an Patienten mit Problemen im Kreislauf, aber auch seine sanfte Unterstützung kommt hier an. Zusätzlich kann Mönchspfeffer laut dem Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF) Hitzewallungen und Schweißausbrüche reduzieren. Direkter auf den Kreislauf wirken sich eher Präparate mit Maiglöckchen oder Kampfer aus.

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