Bluthochdruck kommt im Alter deutlich häufiger vor. Warum das so ist und wie Sie den Blutdruck natürlich senken können, verraten meine Ernährungstipps.
Blutdruck liegt derzeit nur auf Platz fünf der häufigsten Gesundheitsbeschwerden der Deutschen. Betrachtet man sich allerdings die Zahl der Bluthochdruckpatienten nach Alter, sieht das Ganze schon anders aus. Bei den 40-Jährigen sind es 15 Prozent, bei den 50-Jährigen schon 23 Prozent und bei den 60-Jährigen sind es erschreckende 33 Prozent.
Jetzt kann man das lapidar abtun und sagen, „im Alter nehmen die Wehwehchen eben zu“, oder man macht sich ernsthaft Gedanken, warum das so ist und wie man den Blutdruck senken kann.
Inhaltsverzeichnis
Zu hoher Blutdruck muss in jedem Fall ärztlich behandelt werden, das steht außer Frage. Die meisten Hypertoniepatienten sind deshalb medikamentös eingestellt und kommen damit im Alter auch zurecht. Auf Dauer Tabletten zu nehmen hat aber noch niemanden zufriedengestellt, zumindest kann ich das von mir behaupten.
Deshalb versuche ich mit alternativen Mitteln, einer Umstellung meiner Ernährung und Bewegung so oft es geht, meinen Blutdruck natürlich zu senken. Mir ist klar, dass nicht mehr jeder im hohen Alter massenhaft Sport treiben kann, Sie können aber trotzdem eine Menge tun, um beim Blutdruck wieder Normalwerte zu erreichen.
Warum steigt der Blutdruck im Alter stetig an?
Ich werde versuchen, Ihnen die Frage anhand eines plastischen Beispiels zu beantworten. Auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen, so entdecken wir mit jedem neuen Lebensjahr immer mehr Falten. Unsere Gesichtshaut wird altersbedingt schlaffer. Ähnlich verhält es sich mit den Blutgefäßen. Dessen Elastizität lässt nach, was wiederum zum Ansteigen des systolischen Blutdrucks (erster Wert) führen kann.
Wenn die Sünden der Jugend zur Altlast werden
Auch unsere bisherige Lebensweise kann ein Grund für Bluthochdruck im Alter sein. Fettes und sehr salzhaltiges Essen verkraftet unser Körper in jungen Jahren vielleicht noch. Wird diese Lebensweise aber über Jahre hinweg durchgezogen, bekommen wir dies im Alter zu spüren. Gleiches gilt für Raucher und Menschen, die gern mal ein Glas Wein zu viel trinken. Summiert sich alles, wird sich auf kurz oder lang auch Übergewicht einstellen. Sie sehen, die Gründe für Hypertonie sind schnell gefunden, die Lösung des Problems allerdings deutlich aufwendiger.
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Blutdruck selbstständig überwachen
Bevor Sie ernsthaft etwas gegen Ihren Bluthochdruck unternehmen, schreiben Sie sich die Werte auf. Durch regelmäßige Selbstkontrolle lässt sich eine Veränderung am ehesten feststellen. Ein Arztbesuch ist dafür nicht jedes Mal erforderlich. Mit einem Blutdruckmessgerät für zu Hause (z.B. günstig von Beurer) behalten Sie die Werte immer im Blick. Messen Sie am besten dreimal am Tag – morgens, mittags, abends. Führen Sie eine Blutdrucktabelle, die Sie dem Arzt vorlegen können.
Gute Blutdruckmessgeräte sind heutzutage mit einem internen Speicher ausgerüstet, sodass die Werte digital erfasst werden und sich die schriftliche Datenerfassung erübrigt. Häufiger sollten Sie allerdings nicht messen, es sei denn, Ihr Arzt hat Ihnen dazu geraten. Jede zusätzliche Messung kann nämlich dazu führen, dass der Blutdruck erst recht steigt, weil eine gewisse innere Unruhe immer vorhanden ist.
Ernährungsumstellung bei Bluthochdruck kann Werte senken
Wie anfangs bereits angesprochen, hat unsere Ernährung einen wesentlichen Einfluss auf den Blutdruck. Fettiges und sehr salziges Essen sollten also erst einmal vom Speiseplan gestrichen werden.
➩ Kräuter statt Kochsalz
Manche Menschen lieben den salzigen Geschmack und wollen darauf ungern verzichten. Wenn Sie den übermäßigen Salzkonsum aber beibehalten, werden sich Ihre Blutdruckwerte eher verschlechtern statt verbessern. Eine hervorragende Alternative sind Kräuter. Würzen Sie damit zukünftig Ihr Essen, an den neuen, eigentlich besseren Geschmack werden Sie sich schnell gewöhnen. Sicher ist der Aufwand beim Kochen etwas höher, zumindest dann, wenn Sie frische Kräuter verwenden. Das Schnippeln und Hacken lohnt sich aber, sowohl für den Gaumen als auch für die Gesundheit.
➩ Mit blauen Kartoffeln den Blutdruck senken
Die Überschrift klingt verblüffend, da gebe ich Ihnen recht. Amerikanische Forscher haben in einer Studie aber wirklich festgestellt, dass blaue Kartoffeln blutdrucksenkend wirken können. Das Besondere an der farbigen Kartoffel, auch Vitelotte genannt, ist ihr großer Gehalt an Kalium, Eisen, Zink, Magnesium und Carotinoiden. Insbesondere letztere sorgen dafür, dass bei regelmäßigem Verzehr der Blutdruck gesenkt wird. Bei den Probanden der Studie waren es durchschnittlich drei bis vier Prozent. Ein beachtlicher Wert, wie ich finde.
➩ Fettarme Ernährung bei Bluthochdruck
Wer seine Ernährung bei Bluthochdruck umstellen will und auch sollte, muss keine Angst haben, dass er nun streng Diät halten muss. Der Austausch bestimmter Lebensmittel ist völlig ausreichend und vor allem erfolgreich. Beginnen Sie am besten mit dem Verzicht tierischer Fette.
Streichen Sie fettes Fleisch sowie fettige Wurst und ersetzen Sie dieses durch Geflügelprodukte. Puten- und Hähnchenbrust sind nicht weniger schmackhaft, dafür aber deutlich gesünder. Gleiches gilt bei Käse und Milchprodukten. Sorten mit hohem Fettgehalt steigern das Fett im Blut (Cholesterin), was wiederum Bluthochdruck begünstigt und zu einer Verkalkung der Gefäße führen kann.
💡Download-Tipp zum Ausdrucken:
Vollwertig essen und trinken – Die 10 Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung
➩ Zu hoher Blutdruck durch Flüssigkeitsmangel
Dass viel Trinken im Alter wichtig ist, muss ich sicher nicht noch einmal betonen. Flüssigkeitsmangel kann nämlich nicht nur zu Kreislaufbeschwerden führen und das Demenzrisiko steigern, sondern auch den Druck auf das Herz erhöhen. Wer zu wenig trinkt, riskiert, dass sein Blut zu dick wird und das Herz mehr pumpen muss. Die Folge ist Bluthochdruck! Am besten erstellen Sie sich einen Trinkplan.
➩ Lebensmittel, die den Blutdruck senken
Wer Wunder erwartet, wird sicher enttäuscht werden, denn es gibt kein Allheilmittel, dass Sie einfach verzehren und damit schlagartig den Blutdruck senken. Aber es gibt, genügend Lebensmittel, die sie gegeneinander austauschen können.
- Essen Sie reichlich Vollkornprodukte. Ersetzen Sie unter anderem Weißbrot und helle Brötchen durch Vollkornbrot. Das ist nicht nur gut für den Blutdruck, sondern auch für die Figur, denn Vollkorngetreide hält länger satt.
- Mindestens zweimal in der Woche gehört Fisch auf den Speiseplan. Besonders geeignet sind fettarme Sorten wie, Seelachs, Scholle und Kabeljau.
- Fleischliebhaber sollten auf Geflügelprodukte umsteigen. Nicht nur das Schweinesteak lässt sich durch ein mageres Putenschnitzel ersetzen, auch bei der Wurst gibt es mittlerweile verschiedene Sorten, bei denen auf eine fettreduzierte Herstellung geachtet wurde.
- Streichen Sie Fertigprodukte gänzlich, ebenso wie Räucherfisch und jegliche Arten von Salzgebäck (Chips, Käsestangen).
- Besonders wirksam sind Lebensmittel, die viel Kalium enthalten. Dazu zählen unter anderem Spinat, Grünkohl, Blumenkohl, Pilze, Mais, Sellerie, weiße Bohnen, Erbsen, Brokkoli, Sauerkraut, Paprika, Gurken und Trockenfrüchte (Aprikosen, Bananen).
- Benutzen Sie zum Braten Olivenöl statt Pflanzenfett.
- Trinken Sie Mineralwasser, frische Milch oder Kräutertee. Fertigsäfte aus dem Supermarkt sind häufig zu stark gezuckert.
- Ersetzen Sie Schmelzkäse durch frischen Quark. Wer lieber Kräuterquark mag, sollte diesen selbst anrühren. Die gekauften Quarksorten enthalten oft zu viel Salz.
- Essen Sie täglich frisches Obst. Um mehr Abwechslung hineinzubringen, darf es auch Tiefkühlobst sein. Besonders im Winter, wenn die Saison endet, bietet sich diese gesunde Alternative an.