Etwa 80 Prozent der Deutschen klagen über Stress. Die Überraschung: auch Senioren sind stark betroffen. Doch wie kann das sein, wo doch gerade der Ruhestand zur Erholung dienen soll?

Ursachen für Stress im Alter
Stress im Alter ist keine Seltenheit | © pikselstock / stock.adobe.com

Das Alter ist die Zeit zum Erholen und Entspannen. So heißt es zumindest. Die Realität sieht bei vielen Senioren aber anders aus. Anstatt den Tag und die Freizeit zu genießen und sich endlich den Dingen zu widmen, für die sie im Beruf keine Zeit hatten, werden sie Opfer von Stress. Wer selbst noch vor dem Ruhestand steht, wird sich jetzt vielleicht fragen, wie das denn sein kann. Schließlich soll doch im Ruhestand alles viel ruhiger und entspannter werden. Leider ist das aber nur ein Klischee. Bei vielen Menschen sieht es ganz an der aus.

Überlegen Sie nur mal: im Berufsleben ist doch alles klar strukturiert. Sie stehen morgens auf, fahren zur Arbeit, machen danach Ihre Erledigungen, kümmern sich dann um die Familie und gehen ins Bett. Am nächsten Tag geht es dann genau so weiter. Sie haben also einen festen Rhythmus. Was ist aber, wenn Sie plötzlich zuhause sind und dieser Rhythmus fehlt? Meinen Sie, Sie wüssten dann sofort, was Sie mit sich anfangen sollten? Genau das ist also das Problem. Fällt die Arbeit weg, fehlt vielen der Lebensinhalt. Sie haben dann nur noch unendlich viel Zeit, mit der so manch einer einfach nichts anfangen kann.


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Es gibt noch mehr Stressfaktoren

Es gibt aber auch noch die andere Seite. Während die einen zu viel Zeit haben, fehlt es den anderen an Zeit. Termine, Veranstaltungen, sich um die Familie kümmern und sich sportlich betätigen – auch all das kann ältere Menschen überfordern. Dazu kommt auch noch, dass viele erst im Ruhestand bewusst körperliche Symptome wahrnehmen und die Angst vor Krankheiten, finanziellen Problemen und dem Partnerverlust steigt.



Ein weiteres Problem: wer plötzlich nicht mehr arbeitet und alleinstehend ist, dem droht ein Leben in Einsamkeit, da die sozialen Kontakte fehlen. Im Gegenzug dazu müssen Paare, die auf einem den ganzen Tag miteinander verbringen, erst einmal damit klar kommen. Wie Sie sehen, kann der Ruhestand also durchaus Stress pur bedeuten. Wer allerdings ein paar Tipps beachtet, kann Stress vermeiden und so viel entspannter den Ruhestand genießen.

Tipps für ein entspanntes Leben

Tipp 1 – Ruhezeiten gönnen:

Sie haben einen vollen Terminkalender und wissen manchmal nicht, wo Ihnen der Kopf steht? Fordern Sie auf keinen Fall zu viel von sich bzw. setzen Sie sich nicht unter Druck. Auch wenn es vielleicht blöd klingt, aber Sie sind keine 20 mehr und das sollten Sie und alle andere akzeptieren. Planen Sie zwischen den Aktivitäten also immer genügend Pausen ein, um sich zu erholen.

Schlafen sie auch genügend, denn wer müde ist, der verstärkt den Stress. Also bestehen Sie in stressigen Zeiten ruhig auf Ihr Mittagsschläfchen und schlafen Sie sich so richtig aus. Wer trotzdem immer sehr müde ist, der findet im Ratgeber von shop-apotheke.com hilfreiche Tipps gegen Müdigkeit.

Tipp 2 – Heilpflanzen zur Hilfe nehmen:

Wer sich permanent gestresst fühlt, dem können ein paar Heilpflanzen wieder zu innerer Ruhe verhelfen. Herzgespann ist zum Beispiel solch ein Heilkraut (siehe pharmawiki.ch). Wer davon einen Tee trinkt, wird automatisch viel ruhiger. Außerdem kann die Heilpflanze auch zu einem erholsamen
Schlaf verhelfen. Weiterhin kann auch ein Tee mit Baldrian, Hopfen, Johanniskraut und Passionsblume beruhigend wirken. Probieren Sie es einfach mal aus.

Tipp 3 – Autogenes Training machen/Sport treiben:

Autogenes Training ist eine leichte Form der Selbsthypnose und kann enorm dazu beitragen, dass Sie ruhiger werden. Während des Trainings teilen Sie Ihrem Bewusstsein bestimmte Botschaften mit, die im optimalen Fall zu lang anhaltender Entspannung führen. Da dieses Training für Anfänger jedoch nicht immer sehr leicht ist, hier ein Video, wie autogenes Training funktioniert.

Ansonsten ist auch Sport ein sehr gutes Mittel, um ruhiger und entspannter zu werden. Gehen Sie doch einfach schwimmen, wandern, fahren Sie mit dem Rad oder besuchen Sie eine Tanzschule. Der positive Nebeneffekt: Sie fördern Ihre Ausdauer und stärken Ihr Herz-Kreislauf-System. Sie werden sich also schon bald viel gesünder und lebendiger fühlen. Lesetipp: Sportarten für Senioren.

Tipp 4 – regelmäßig in die Sauna gehen:

Besuche in der Sauna stärken nicht nur das Immunsystem, das warme, behagliche Ambiente sorgt auch für körperliche und seelische Entspannung. Wichtig ist vor den Besuchen jedoch, dass Sie sich bei Ihrem Arzt informieren, wie oft Sie in die Sauna gehen dürfen.

Tipp 5 – reden Sie mit Gleichgesinnten:

Das jemand im Ruhestand gestresst sein kann, ist für mach einen nicht verständlich. Reden Sie deshalb am besten mit Gleichgesinnten über Ihre Gefühle, Ängste und Sorgen. Diese können am besten verstehen und nachvollziehen, wie Sie sich fühlen. Fressen Sie Ihren Kummer also auf keinen Fall in sich hinein, sondern fragen Sie viel eher nach, wie andere den Stress bewältigen.

Tipp 6 – Zeit sinnvoll nutzen:

Früher waren Sie in Ihrem Job extrem eingespannt und nun haben Sie so viel Zeit, dass Sie gar nicht wissen, was Sie damit anfangen sollen? Auch das kann wie gesagt sehr stressen. Unser Tipp dagegen: Schmieden Sie einen Schlachtplan! Was wollten Sie schon immer einmal machen, wofür früher aber einfach die Zeit fehlte? Eine Italienreise, einen Tanzkurs belegen oder eine Fremdsprache lernen? Dann machen Sie das jetzt doch einfach! So bekommt ihr Alltag wieder etwas Struktur und Sie vertreiben sich sinnvoll die Zeit.

Dagmar führt das Projekt Aktive-Rentner.de bereits seit 2009. Sie berichtet dabei täglich über Neues und Wissenswertes für Rentner und Senioren. Auch auf Twitter und Facebook

Ein Kommentar

  1. Ich denke, Stress kann jedem passieren. Und ich habe gelernt, dass Stress wirklich schlecht für den Körper ist. Dieser Artikel ist großartig. Danke für die Tipps

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